Unsere Auswahl an alten Birnensorten finden Sie hier unten
Alte Birnensorten
Mehr als 2.000 Birnensorten gibt es weltweit. Das erscheint beeindruckend, ist aber, verglichen mit der Vielzahl unterschiedlicher Apfelsorten, immer noch eine überschaubare Vielfalt. Das liegt daran, dass die Züchtung neuer Birnenarten kommerziell nicht lukrativ ist. Deswegen finden sich im Supermarkt selten mehr als drei bis vier Birnensorten im Angebot: Sorten, die sich gut transportieren lassen und die vor allem lange haltbar sind.
Der Anbau von Birnen ist im Vergleich zum Anbau von Äpfeln wesentlich anspruchsvoller; denn viele Birnensorten sind empfindlich und anfällig für Krankheiten. Ihr Anbau ist nicht überall sinnvoll. Am besten gedeihen Birnen im Weinbauklima. Dort befällt sie kaum Fäule. Noch nicht einmal Spritzmittel sind nötig.
Die meisten Birnensorten sind nicht lange haltbar. Während die meisten Apfelsorten über Wochen und Monate gelagert werden können, sind viele Birnensorten maximal eine Woche genießbar. Auch deshalb schrecken viele Obstbauern vom Anbau der Birne zurück.
Birnen bringen allerdings, wie kaum eine andere Frucht, eine Vielzahl unterschiedlicher, edelster und feinster Geschmacksnuancen hervor. Die Birne ist tatsächlich eine Frucht für Feinschmecker.
Anbau von alten Birnensorten ist auch in höheren Lagen möglich
Bei der Sortenwahl sollten die klimatischen Bedingungen berücksichtigt werden (Kaltluftzufuhr, Niederschläge, längere Winter etc.).
Einige Birnensorten (z.B. Gute Graue, Petersbirne, Sparbirne, Bunte Julibirne, Frühe von Trevaux, Conference) kommen auch mit ungünstigeren Bedingungen zurecht. Andere Sorten wie „Williams Christ, Gräfin von Paris, Gute Luise, Nordhäuser Winterforelle“ sind nur zum Anbau in geschützten Lagen zu empfehlen.
Nutzungsarten von alten Birnensorten
Birnen werden nicht nur als Tafelobst verwendet, sondern auch als Dörrobst, Birnenmus, Birnenkraut, Birnenmost und zum (Ein)Kochen und Brennen sowie als Kompott. Für jede dieser Nutzungsarten gibt es geeignete alte Birnensorten.
Brennbirnen: z.B. Alexander Lucas, Köstliche aus Charneux, Williams Christ, Wahlsche Schnapsbirne.
Kochbirnen (entfalten erst beim Kochen ihr volles Aroma): z.B. Großer Katzenkopf, Kuhfuß, Pastorenbirne, Queene, Trockener Martin, Kampervenus.
Mostbirnen: z.B. Champagner Bratbirne, Römische Schmalzbirne, Weilersche Mostbirne, Wildling von Einsiedeln, Bayrische Weinbirne.
Dörrbirnen: z.B. Clairgaus Butterbirne, Conference, Großer Katzenkopf, Gute Graue, Pastorenbirne, Conférence, Vereinsdechantsbirne, Hofratsbirne, Amanlis Butterbirne, Esperens Herrenbirne.
Kompottbirnen: z.B. Deutsche Nationalbergamotte, Josephine von Mecheln, Madame Verté.
Einmachbirnen (Zerfallen beim Einkochen nicht): z.B. Gute Graue, Köstliche aus Charneux, Stuttgarter Geißhirtle, Großer Katzenkopf.
Krautbirnen (brennen beim Kochen nicht an): Gute Graue, Berder Graue, Gräing.
Alte Birnensorten nach Reifezeit
Man unterscheidet Sommer-, Herbst- und Wintersorten. Die Sommersorten werden ab Mitte Juli bis Anfang/Mitte September reif. Herbstsorten werden von Ende September bis Anfang/Mitte November reif. Wintersorten werden erst nach einer Lagerzeit ab Mitte/Ende November bis Februar/März genussreif.
Bei den Sommersorten fallen Pflück- und Genussreife zusammen. Etliche Sorten halten sich nur 3-7 Tage, dann werden die Früchte teigig. Herbstsorten können bei richtiger Lagerung 3-4 Wochen genussfähig sein. Wintersorten können bei richtiger Lagerung (kühler, gut lüftbarer, frostfreier Raum) ein bis drei Monate genießbar sein.
In der Oberlausitz wurden im 19. und 20 Jahrhundert ca. 250 verschiedene Birnensorten angebaut (siehe hierzu die Übersicht im pdf-Format). Diese enorme Zahl ist erstaunlich, wenn man bedenkt, dass die meisten dieser Sorten aus Regionen Frankreichs und Belgiens mit einem deutlich wärmeren Klima stammen.
Manche dieser in der Oberlausitz angebauten Sorten wurden durch all´ diese Jahre fast durchgängig von den regionalen Baumschulen angeboten. Daher liegt die Vermutung nahe, dass sich diese Sorten in der Region bewährt haben. Zu diesen historischen Birnensorten der Oberlausitz gehören:
Sommerbirnen
Andenken an den Kongress (Anfang September- Anfang Oktober)
Bunte Julibirne (Ende Juli-Anfang August)
Clapps Liebling (Anfang-Ende August)
Frühe aus Trevoux (Anfang August-Anfang September)
Gute Graue (Anfang-Mitte September)
Williams Christ (Ende August-Mitte September)
Herbstbirnen
Alexander Lucas (Pflückreife: Ende September-Anfang Oktober, Genussreife: Oktober-Dezember)
Amanlis Butterbirne (Pflückreife: Anfang September, Genussreife: Anfang September-Anfang/Mitte Oktober)
Birne aus Tongern (Pflückreife: Ende September-Anfang Oktober, Genussreife: Oktober-November)
Blumenbachs Butterbirne (Pflückreise: Anfang-Mitte Oktober, Genussreife: November-Dezember)
Boscs Flaschenbirne (Pflückreife: Ende September-Anfang Oktober, Genussreife: Oktober-November)
Clairgeaus Butterbirne (Pflückreife: Mitte September, Genussreife: Ende Oktober-Dezember)
Conference (Pflückreife: Ende September-Anfang Oktober, Genussreife: Oktober-November)
Doppelte Philippsbirne (Pflückreife: Anfang September, Genussreife: September-Anfang/Mitte Oktober)
Gellerts Butterbirne (Pflückreife: Mitte September, Genussreife: September-Oktober)
Gute Luise (Pflückreife: Mitte September-Anfang Oktober, Genussreife: September-Anfang/Mitte Oktober)
Herzogin Elsa (Pflückreife: Mitte September-Anfang Oktober, Genussreife: Mitte September-Mitte Oktober)
Hofratsbirne (Pflückreife: Ende September-Anfang Oktober, Genussreife: Oktober-November)
Köstliche von Charneux (Pflückreife: Ende September-Anfang Oktober, Genussreife: Oktober-November)
Neue Poitau (Pflückreife: Mitte Oktober, Genussreife: Oktober-November)
Vereinsdechantsbirne (Pflückreife: Mitte-Ende Oktober, Genussreife: November)
Winterbirnen
Diels Butterbirne (Pflückreife Anfang-Mitte Oktober, Genussreife: November-Dezember)
Gräfin von Paris (Pflückreife Anfang-Mitte Oktober, Genussreife: Dezember -Februar)
Hardenponts Winterbutterbirne (Pflückreife Ende Oktober-Anfang November, Genussreife: November-Januar)
Herzogin von Angouleme (Pflückreife Anfang-Mitte Oktober, Genussreife: November-Dezember)
Le Lectier (Pflückreife Anfang-Mitte Oktober, Genussreife: November-Dezember)
Madame Verte (Pflückreife Mitte-Ende Oktober, Genussreife: November-Dezember)
Nordhäuser Winterforelle (Pflückreife Anfang Oktober, Genussreife: Januar-März)
Pastorenbirne (Pflückreife Anfang Oktober, Genussreife: November-Januar).
Wenig geeignete alte Birnensorten
Da sehr frostempfindlich (80% Ausfälle in der Baumschule Pflanzlust, Hessen, bei zweijährigen Bäumen in den Jahren 2021-2022) sind folgende historische Birnensorten weniger zur Anpflanzung geeignet:
• Triumph von Vienne
• Bosc Flaschenbirne
• Präsident Drouard
• Jules Guyot.
Mittlere Frostschäden (schwere Stammschäden, die die Hälfte des Stammes ausmachen) gab es bei folgenden Sorten:
• Deutsche Nationalbergamotte
• Clairgeaus Butterbirne
• General Tottleben
• Doppelte Bergamotte
• Packhams Triumph
Bezugsquellen für alte Birnensorten
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass mehr als 30 Prozent der Birnensorten, die wir von Baumschulen bezogen haben, nicht sortenecht waren. D.h., wir haben eine Sorte unter einem bestimmten Namen von einer Baumschule gekauft und nach 5-10 Jahren, als die Sorte das erste Mal Früchte getragen hat, stellte sich heraus, dass es sich gar nicht um die gewünschte historische Birnensorte handelt.
Wer eine solche Erfahrung vermeiden möchte, dem raten wir, sich Edelreiser von den Sammlern/-innen des Obstsortenerhalternetzwerks des Pomologen Vereins zusenden zu lassen. Deren Sorten wurden von einer pomologischen Kommission überprüft.
Auch die Oberlausitz-Stiftung gehört zu diesem Obstsortenerhalternetzwerk. Die verifizierten historischen Birnensorten unserer Sammlung sind mit einem „V“ gekennzeichnet.
Sie können sich Edelreiser von alten Birnensorten von uns zusenden lassen und damit zu einer Baumschule in Ihrer Nähe gehen. Diese wird für Sie im nächsten Frühjahr einen Birnbaum mit diesen Reisern veredeln. Im Herbst (der besten Pflanzzeit für Obstbäume) können Sie dann Ihre gewünschte alte Birnensorte pflanzen.
Weitere Infos zum Versand unserer Edelreiser von historischen Birnensorten finden Sie hier: Bestellung von Edelreisern – www.oberlausitz-stiftung.de
Sie suchen Birnen einer Sorte und können sie in der alphabetischen Sortierung nicht finden?
Möglicherweise handelt es sich um ein Synonym. Drücken Sie Strg+F und geben Sie Ihren Suchbegriff in die sich öffnende Suchzeile ein. Sollte Ihnen immer noch nichts auf dieser Seite markiert erscheinen, dann haben wir die gesuchte Birnensorte in unserer Sammlung nicht.
Die Sorten, deren Echtheit von der pomologischen Kommission des Pomologen-Vereins bestätigt wurden, sind mit „V“ (verifiziert) hinter dem Sortennamen gekennzeichnet.
Viele der Birnensorten wurden erst vor kurzem angepflanzt. Daher können von diesen Sorten noch keine Edelreiser abgegeben werden.
A
- Aarer Pfundbirne, Reiser derzeit nicht verfügbar. Die genaue Herkunft der Sorte ist unbekannt. Diel fand mehrere Bäume davon an der Aar (Hessen) und beschrieb die Sorte 1826 (Versuch einer systematischen Beschreibung in Deutschland vorhandener Kernobstsorten. Band 25 (4. Bändchen Äpfel- Birnen). Stuttgart, S. 223 = Aarer Pfund, Nassauer Pfund, Nassauer Pfundbirn.
- Alexander Lucas, V, um 1870 in einem Wald bei Blois in Frankreich aufgefunden und nach ihrem Entdecker „Alexander Lucas“ benannt. 1874 unter dem Namen „Beurèe Alexandre Lucas“ von einer Baumschule in Orleans in den Handel gebracht. Erstbeschreibung 1886 in den Pomologischen Monatsheften, S. 244 = Alexander Lukas Butterbirne, Alexandru Lukas (Rumänien), Bera Lukasa, Bereljuka (Rußland), Beurrèe Alexandre Lucas, Lucas Alexander, Lucasova (Tschechien), Lukasówka (Polen).
- Amanlis Butterbirne, Reiser derzeit nicht verfügbar. Nach Eugen Forney stammt diese alte Birnensorte von ihrem Mutterbaum aus Amanlis, einem Dorfe bei Rennes in der Bretagne und existierte dort nach Angaben nach A. Leroy bereits seit Ende des 18. Jahrhunderts. Von Rennes kam sie bald nach Angers, dann nach Rouen, von wo aus sie um 1805 weiter verbreitet sein soll. Nach Angaben von A. Bivort (Album de Pomologie, 1849, II. S. 116) erzog sie dagegen van Mons aus Samen und nannte sie „Wilhelmine“ = Albert, Amanlis, Amanliská (Tschechien), Bard, Beurre Amanlis, Beurré d’Amanlis, Butterbirne, De Bart, Delbart, Delbert, Delbert ou d’Albert, Delbret, Duchesse de Brabant, Duchesse of Brabant, D’Albert, D’Albret, D’Elbert, Große Englische Noisette’s Butterbirne, Großes Grauchen, Hängebirne, Hubard, Hubart, Kaissoise, Kessoise, Koussoise, Plomgastelle, Poire d’Albert, Poire Delbert, Poire d’Amanlis, Poire de Bart, Poire de Thiessé, Thiesse, Thiessoise, Tiessoise, Wilhelmine.
- Amanlis Butterbirne, falsche; Die Sorte, die in den letzten Jahrzehnten europaweit als „Amanlis Butterbirne“ geführt wurde, hat sich als nicht sortenecht herausgestellt. Deren Blatt ist glattrandig, während das Blatt der sortenechten „Amanlis Butterbirne“ gesägt ist. Bis auf die Blattmerkmale und Lentizellen sind sich die beiden Sorten sehr ähnlich. Woher die „falsche Amanlis Butterbirne“ stammt, ist bislang nicht bekannt (vgl. Abschlussbericht: „Erste pomologische Bestimmung der Birnensorten der Deutschen Genbank Obst“, 2023, S. 43-44). Seit Herbst 2024 ist auch die echte Amanlis Butterbirne in der Sammlung der Oberlausitz-Stiftung vorhanden.
- Andenken an den Kongreß, 1852 vom Obstzüchter M. Francois Morel gezüchtet. 1. Frucht 1863, seit 1867 im Handel, benannt nach dem Internationalen Pomologenkongreß in Paris 1867. Herkunft: Lyon-Vaise (Frankreich). Erstbeschreibung von Eduard Lucas 1869 (Pomologische Monatshefte, S. 3f) = Andenken an Kongress, Congressbirne, Kongreßbirne, Kongresowka (Polen), Souvenir du Congres.
- Augustbirne, kurze Erstbeschreibung bei Johann Hermann Knoop 1766 (Pomologia, Teil 2, Nürnberg, S. 27). Herkunft unbekannt = Augst-Birne, August-Birn, Deutsche Augustbirne, Robine.
B
- Bacheliers Butterbirne, Vom Gärtner Bachelier in Capelle-Bruck in der Normandie aus Samen gezogen. Der Baum brachte etwa 1845 seine ersten Früchte. Erstbeschreibung 1860 von Alexandre Bivort (Annales de Pomologie belge et étrangère, III. S. 33) = Bachelier, Beurré Bachelier, Chevalier, Beurré Bachelier.
- Baronin von Mello, Reiser derzeit nicht lieferbar. 1846 in der Baumschule von Bivort in Geest-St. Remy bei Jodoigne (Belgien) gezüchtet. Bivort nannte sie nach dem Provinzialrat Brabants „Philippe Goes“ und brachte sie 1851 in den Handel. Jean Laurent Jamin zu Burg la Reine erhielt diese alte Birnensorte ohne Namen aus Belgien und nannte sie „Mad. la Baronne de Mello“, Besitzerin des Schlosses Piscop (Seine et Oise). Erstbeschreibung 1855 von Alexandre Bivort (Annales de Pomologie belge et étrangère, III., S. 51) = Baronin Mello, Baronne de Mello, Beurre van Mons, Hies-Birne (Nieder-Österreich), Philippe Goes, Poire His, Saint-Cerran.
- Bergamotte Soulers, erstmals 1675 bei Jean Merlet als „Bonne de Soulers“ erwähnt (L’Abrege des Bons Fruits, Paris, S. 123). Erstbeschreibung 1768 von M. Duhamel du Monceau (Traité des Arbres Fruitiers, Tome second, Paris 168f). Herkunft: unbekannt = Apparition de Saint-Michel, Bergamote de Soulers, Bergamote Verte de Paques,Beurre de Paques, Bergamotte aus Soulers, Bergamotte von Soulers, Beurre de Soulers, Bonne de Soulers, de Soulers, Grüne Osterzuckerbirne, Soleure, Sucre-Vert de Paques.
- Blumenbachs Butterbirne, Reiser derzeit nicht verfügbar. Die Sorte wurde vom Major Esperen zu Mecheln im Jahre 1820 gezüchtet und von ihm zu Ehren Napoleons „Soldat-Laboureur“ genannt. Oberdieck erhielt diese alte Birnensorte ohne Namen von Jean-Baptiste van Mons und benannte sie 1852 „Blumenbach“, zu Ehren seines Lehrers in Göttingen. Erstbeschreibung 1855 (Annales de Pomologie belge et étrangère, III., S. 30-32). Herkunft: Mecheln (Belgien) = Auguste van Mons Soldat, Auguste von Mons Soldat, Beurre de Blumenbach, Butter-Birn (Österreich), Duchesse de Brabant, Herzogin von Brabant, Poire de Soldat, Soldat Laboureur.
- Blutbirne, eine der mehr als 30 verschiedenen bekannten Sorten (siehe Josef Wittmann im Jahresheft 2019 des Pomologen-Vereins). Ersterwähnung einer 1628 bei Le Lectier unter dem Namen „Sanguinoles“ (Catalogue des arbres cultivés dans son verger et plant, S. 7). Erstbeschreibung von Andrey Leroy unter dem Namen „Sanguine de France“ (Dictionnaire de Pomologie. Paris, Bd. 2 Poires, 1869, S. 645-647). Herkunft: unbekannt. Alex. Mathieu behauptet mit Hinweis auf ein angebliches Schriftstück von Joachim Camerius, dass die Blutbirne in Deutschland bereits seit 1500 bekannt sei (vgl. Alex. Mathieu, Die Blutbirne (Sanguiole), Pomol. Monatshefte 1894, S. 157f). Diese Behauptung lässt sich jedoch nicht belegen = Betterave, Bloed Peer, Blood Peer, Bloody Pear, Blutbirne, Caleville de Royder, Caleville Sanguinole, Caleville, Colmar d’Ete, Cousinotte, Granatbirne, Granat Peer, Granat-Birne, Grenade, Passe-Colmar Vineux d’Ete, Poire au Vin, Poire de Sang, Poire de Sanguinosy, Sang-Rouge, Sanguine Africaine, Sanguine de France, Sanguine Musquee, Sanguinole d’Ete, Sanguinole de Royder, Sanguinole Musquee, Sanguinole Rouge, Sanguinole, Sommer Colmar, Sommer-Blut-Birne, Sommer-Eier-Birne (Österreich).
- Böhmische Ananasbirne, Reiser derzeit nicht lieferbar, Erstbeschreibung 1916 von Jan Riha als „Ananaska Ceska“ (Ceske Ovoce, Prag, S. 25-27). Herkunft: Böhmen (Tschechien) = Ananaska Ceska, Poire Ananas de Boheme.
- Bohemica, Reiser derzeit nicht lieferbar; 1997 in Techobuzicích (Tschechien) aus einer Kreuzung der „Gräfin von Paris“ und der „Köstlichen von Charneu“gezüchtet.
- Bosc´s Flaschenbirne, V, vermutlich von Jean Baptist van Mons „im Garten des Herrn Swates zu Linkebeeke bei Brüssel ohne Namen, bloß aus Samen gezogen angetroffen“ und zu Ehren von M. Bosc, dem Direktor des Botanischen Gartens in Paris, benannt (Van Mons, in: Neues allgemeines Garten-Magazin, Weimar, 1825, Bd. 1, S. 48). Kurze Erstbeschreibung 1822 unter dem Namen „Le Beurre Bosc“ (Nouveau Cours complet d’agriculture, Paris, Bd. 12, S. 125). Möglicherweise handelt es sich bei der Sorte aber auch um die deutlich ältere Sorte „Beurré d´Apremont“ (Behrens, in Pomologische Monatshefte 4. Jg. 1858, S. 123f) = Alexanderbirne, Alexander-Flaschen-Birne, Beurré Bosc, Apremontka, Beurré d’Apremont, Bera Boska (Polen), Boscova (Tschechien), Boscova lahvice, Boscs Flaschenbirne, Bosè’s Flaschen-Birne, Bosk’s Flaschenbirne, Calebasse, Calebasse Bosc, Galweiss, Humboldt’s Birne, Kaiser Alexander (fälschlich), Kaiser Alexanderbirne (fälschlich), Kaiserbirne, Kaiserkrone, Kalebasse, Poire Bosc.
- Bunte Julibirne, Wurde von dem Baumschulbesitzer Boisbunnel in Rouen (Frankreich) gezüchtet, 1857 erste Früchte, 1860 in den Handel gebracht. Sie wurde von ihm „Coloree de Juillet“ benannt. In der ersten deutschen Sortenbeschreibung wurde sie als „Julischönheit“ bezeichnet. Erstbeschreibung 1867 von André Leroy (Dictionnaire de Pomologie. Tome 1er. Poires, Angers, S. 589) = Bunte Juli, Bunte Julius Birne, Cervencová (Tschechien), Coloree de Juillet, Frühe Juli, Gefärbte Julibirne, Lipkóva Kolorowa (Polen), Julischönheit, Schönste Julibirne.
C
- Capiaumont, Reiser derzeit nicht lieferbar, Apotheker M. Capiaumont aus Mons (Belgien) zog sie aus Samen. Der Baum trug 1787 erste Früchte. Erstbeschreibung 1816 von Diel (8. Heft Birnen, S. 54 ff) unter dem Namen „Capiaumont´s Herbstbutterbirne“ = Aurore, Beurré Aurore, Beurre Capiaumont, Beurre Capimont, Beurre de Capiaumont, Calebasse Bose, Calebasse Vass, Capiaumont’s Herbst Butter Birne, Carthäuserin, Certeau d’Ete, Graue Herbstbutterbirne, Karthäuserin, Poire Aurore, Poire de la Glaciere.
- Clairgeaus Butterbirne, Reiser derzeit nicht lieferbar; durch den Baumschuler Pierre Clairgeau in Nantes (Frankreich) gezüchtet. Der Baum trug erstmals 1848. Erstbeschreibung mit Abbildung 1851 von A. Bivort (Album de Pomologie, Brüssel, Bd. 4., S. 142 ff) = Beurré Clairgeau, Clairgeau, Clairgeau de Nantes, Clericale Birne (Niederösterreich), Krummstiel (Niederösterreich), Krummstielige Birne (Niederösterreich), Lackbirne, Paternosterbirne (Niederösterreich).
- Clapps Liebling, V, vor 1860 in Dorchester (Massachusetts, USA) von Thaddeus Clapp gezüchtet. Erstbeschreibung 1869 von Charles Downing als „Clapp´s Favourite“ (The Fruits und Fruit Trees of America, New York, S. 720) = Clapp, Clappova, Clapps, Clapps Favorite, Clapp’s Favourite, Clapps Lieblingsbirne, Faworytka (Polen), Klapsa.
- Colomas Herbstbutterbirne; Graf Coloma fand im Jahr 1808 die ersten Früchte dieser Sorte im Garten der Urbanisten in Mecheln (Belgien). Deshalb wurde diese historische Birnensorte auch vielfach „Urbaniste“ genannt (van Mons, in: A. Bivort, Album de Pomologie, Brüssel 1847, Bd. 1, S. 118). Erstbeschreibung von Diel 1816 (8. Heft Birnen, S. 65 ff) = Beurre Coloma, Beurre d’Argenson, Beurre d’Automne de Coloma, Beurré Drapier, Beurre Drapier, Beurre Drapiez, Beurre Gens, Beurre Knox (Boulogne), Beurré Picquery, Butterbirne, Coloma d’Automne, Colomas Herbstbirne, Colomas Herbstbutterbirn, Count Coloma, Gollmann´s Butterbirne, Große Eierbirne, Große Eiserbirne, Herbst Coloma, Herbst-Coloma, Hurbanis, Kollmann, Louis Dupont, Louise d’Orleans, Louise de Prusse, Louise von Preußen, Pear des Urbanistes, Picquery, Poire de Urbanistes, Saint Marc, Saint-Marc, Serrurier d’Automne, Urbanist’s Seedling, Urbaniste, Vergaline Musquee, Zwergel-Birn.
- Conference, V, 1885 vom englischen Züchter Thomas Francis Rivers (Sawbridgeworth) bei der National Pear Conference der Royal Horticultural Society in Chiswick vorgestellt und nach dieser Versammlung „Conference“ benannt. Rivers gewann diese alte Birnensorte aus Kernen der Backbirne „Leon le Clerc de Laval“ (Thomas Rivers, The miniature fruit garden and modern orchard, London 1891, S. 184). Ersterwähnung 1885 (Barron, A.F., Pears: Report of the Committee of the National Pear Conference, S. 8). Erstbeschreibung 1887 als „Conference pear (Rivers´)“ von George Nicholson (The illustrated Dictionary of Gardening, Ney York, Band 3, S. 51) = Konference (Tschechien), Konferencja (Polen), Konferenz, Konferenzbirne.
D
- Deutsche Augustbirne, es gibt viele Augustbirnen. Jede Gegend hatte früher so eine Birnensorte. Eine früher in der Gegend von Meiningen (Baden-Würtemberg) verbreitete Augustbirne wurde bereits 1766 bei Johann Hermann Knoop abgebildet und kurz beschrieben (Pomologia, 2. Teil, Birnen Tafel 1, Nr. 10). Ausführliche Beschreibung 1860 von Jahn (Illustr. Handbuch, Bd. 2, Nr. 89). Herkunft: vermutlich aus Deutschland = August Birn, Augustbirn, Augustbirne, Austbirne, Teutsche Augustbirne, Poire d´Aout.
- Deutsche Nationalbergamotte, Reiser derzeit nicht lieferbar; Erstbeschreibung 1802 von Johann Ludwig Christ als „Teutsche Nationalbergamott“. Sie wurde nach Angaben von Christ im Herzogtum Berg (heute rechtsrheinisches Gebiet zwischen Köln und Duisburg) aus einem Kern erzogen (Pomologisches theoretisch-praktisches Handwörterbuch, Leipzig, S. 156) = Belle d’Aoüt, Belle de Bruxelles Sans Pepins, Belle de Luxembourg, Belle et Bonne, Belle Sans Pepins, Bergamote d’Ete, Bergamote de Bruxelles, Bergamote des Paysans, Bergamote Nationale Allemande, Bergamote Sans Pepins, Beurre d’Aoüt, Birne ohne Kern, Birne ohne Schale, Fanfareau, Gracieuse, Great Bergamot, Grosse-Bergamote d’Ete, Grosse-Bergamote d’Ete Sans Pepins, Luxemburg, Marquise d’Hem, Nationalbergamotte, Ohne Kerne, Sans-Pepins, Schöne und Gute, Siedenburger, Siedenburger Butterbirne.
- Diels Butterbirne. Vom Obergärtner von Van Mons, M. Meuris, 1811 auf dem Pachthofe Dry Toren (Trois Tours) in Perck bei Vilvorde zwischen Brüssel und Mecheln gefunden und von Jean-Baptiste van Mons „Beurré Diel“ benannt. Der ältere, volkstümliche Name war „Dry Torenbirne“. Erstbeschreibung von Diel 1816 (8. Heft Birnen, S. 70-74) = Beurré de Gelle, Beurré des Trois-Tours, Beurré Diel, Beurré du Roi, Beurré d’Yelle, Beurré Incomparable, Beurré Lombard, Beurré Magnifique, Beurré Oran, Beurré Royal, Beurré Spence, Beurré Vert, Céleste, Dielova máslovka, Diels Butterbirne, Dillen d’Hiver, Dillen, Dorothée Royale, Dorothée, Drijtoren, Dry-Toren, Duc d’Aumale, Foureroy, George de Podiebrad, Graciole d’Hiver, Gratioli d’Hiver, Gros-Dillen, Große Dorothée Royale, Große Dorothée, Große Kaiserbirne, Guillaume de Nassau, Mabille, Melon de Knoop, Melon, Pfundbirne, Poire d’Horticulteur, Poire melon, Riesen Butterbirne, Saint Auguste, Sanct-Augustus, Sylvanghe Vert d’Hiver, Ustroner Pfund Birne.
- Doppelte Philippsbirne, Reiser derzeit nicht lieferbar. Die Sorte wurde um 1800 durch Jean-Baptiste van Mons in Belgien kultiviert, der sie einem Grafen von Mérode-Westerloo widmete. 1836 wechselte der Name zu „Doyenné Boussock“. Jahn vermutet, dass die spätere Bezeichnung „Philippe Double “ diesen Namen in Belgien erhielt, wo die ebenfalls kleinfrüchtige und im Oktober reifende Sorte „Philippe le bon“ verbreitet war (Illstr. Handbuch, 1860, Bd. 2, Nr. 206). Erstbeschreibung 1847 von A. Bivort unter dem Namen „Philippe double“ (Album de Pomologie, Brüssel, Bd. 1, S. 131f) = Albertine, Beurre Boussoch, Beurre Boussock, Beurre de Merode Westerloo, Beurre de Merode, Beurre de Westerloo, Beurre Magnifique, Bossoch, Docteur Maluce, Doppelte Philipp, Double-Philippe, Doyenne Boussoch, Doyenne Boussock Nouvelle, Doyenne de Merode, Doyenne du Comice d’ Angers, Frühe Diel, Gros-Monseigneur, Gros-Seigneur, Lionska, Merode (P. de), Merodova (Tschechien), Nouvelle Boussoch, Philippe le bon, Philippe, Philippe-Double, Sommer-Diel.
- Doctor Lentier, Von M.Grégoire aus Kernen gezüchtet. 1853 erste Früchte. Benannt nach dem Doktor der Medizin und Chirurgie Lentier aus Löwen. Erstbeschreibung 1855 von Alexandre Bivort als „Poire Docteur Lentier“ (Annales de pomologie belge et étrangére, troisiéme année, S. 83-84) = Docteur Lentier, Doktor Lentier, Dr. Lentier, Gregoire, Louis Gregoire.
- Dr. Martin, Reiser derzeit nicht lieferbar. Benannt nach dem Arzt Dr. Martin aus Schwabenheim (Rheinhessen), der die Sorte im 19. Jahrhundert gezüchtet haben soll. Ersterwähnung dieser historischen Birnensorte im Sortenverzeichnis einer Baumschule aus Ingelheim von 1932/1933 (vgl. J. Schmidt, Gesucht und gefunden. Birne Dr. Martin und Weissapfel, in Jahresheft 2016 des Pomologen-Verein e.V., S. 134 = Doktor Martin.
E
- Edelcrassane, V, vom Baumschulbesitzer Boisbunel in Rouen (Normandie) in den Handel gebracht. Ersterwähnung 1858 bei Jules de Liron d’Airoles als „Poire Passe-Crassane Boisbunel“ (Liste synonymique historique des diverse varietes du poirier, Band 1, Ausgabe 2, S. 40). Deutsche Erstbeschreibung 1864 von Fritz Lucas als „Die Passe Crassane“ (Monatsschrift für praktischen Obstbau, S. 161 f) = Bergamott-Birne (Österreich), Crasannerl (Österreich), Edel-Crassane, Nemes Krasszan (Ungarn), Passe Crassane, Neue Crassane, Pas Krasan (Bulgarien), Pass Krassan (Rußland), Passacrassana (Italien), Passa Crassana (Italien), Vrasannskà (Tschechien).
- Elbersdorfer Butterbirne, V, Erstnachweis 1865 (Land- und Forstwirtschaftliches Wochenblatt, hg. vom landwirthschaftlichen Kreisverein für das Königl. Sächsische Markgrafthum Oberlausitz, S. 131f). Erstbeschreibung von Max Jubisch 1893 (Pomologische Monatshefte, S. 200-202). Herkunft: vermutlich Elbersdorf bei Pirna (Sachsen) = Ananasbirne, Elbersdorfer, Elbersdorfer Birne.
- Englische Sommerbutterbirne, Ob es sich bei der 1690 bei La Quintinye als „Beurre d´Angleterre“ erwähnten Sorte um die heute so benannte „Englische Sommerbutterbirne“ handelt, ist unklar. Erstbeschreibung 1806 bei Diel (6. Heft Birnen, S. 44-50). Herkunft: unklar = Almond Pear, Amande, Amandes, Anglaise, Angleterre de la Saint-Denis, Angleterre des Chartreux, Angleterre d`Ete, Bec d´Oie, Bec d´Oiesau, Beurre Anglaise, Beurre Anglaise d´Ete, Beurre d´Angleterre, Beurre Judes, Booter Pear, Botter Peer, D´Angleterre, Engelsche Gisambert, Englische Butter Birne, Englische Butterbirn, English Beurre, Finois, Finois (P. de), Gisambert, Hoc Longer Hoc Liever, Hoere Peer, Je Länger Je Lieber, Longue de Narkouts, Loquette, Mandel Birne, Monkowthy, Poire d´Amande, Poire d’Angleterre, Poire de Finois, Schoene Vrouw, Saint-Francois, Tusjes Pear, Zoon Pear.
- Esperens Bergamotte, V, um 1830 in Mecheln (Belgien) aus Samen gezogen. Erstbeschreibung von Esperen 1847 als „Poire Bergamote Esperen“ (A. Bivort, Album de Pomologie, Brüssel, Bd. 1) = Bergamote Espéren, Bergamote d’Espéren, Bergamotte Esperen, Esperen, Winterbergamotte (fälschlich).
- Esperens Herrenbirne, V, Herkunft: unbekannt. Wahrscheinlich stammt sie aus Belgien und ist von Major Esperen gezüchtet worden. Erstbeschreibung 1831 als „Belle Lucrative“ bei George Lindley (A Guide to the orchard and kitchen garden, London, S. 364). Herkunft: vermutlich Mecheln (Belgien) = Arbre Superbe, Arbre Superbe Urbaniste, Autumn Melting, Belle Lucrative, Bergamotte Fivée, Bergamote Fievce, Bergamote Lucrative, Beurré Lucratif, Doyenné d’Automne, Excellentissime, Excellentissima, Fondante d’Automne, Fondante de Mauberge, Grésilière, Grésillier, Herren Bergamotte, Jasniepanska, Jasnie Panska, Lucrate, Oberdiecks Butterbirne, Poire Esperen, Schmelzende Herbstbutterbirne, Seigneur (Espéren), Seigneur d’Espéren, Seigneur Esperen.
- Esperine, V, die Sorte wurde um 1826 von Jean-Baptiste van Mons aus Samen gezogen, der sie nach dem Pomologen Esperen (Mecheln) benannte. Erstbeschreibung von van Mons 1847 (in: A. Bivort, Album de Pomologie, Brüssel, Bd. 2, S. 97f). Herkunft: Belgien = Dorothee Royale Nouvelle, Esperinenbirne, Grosse Louise du Nord, Poire Esperine, Schmidtberger´s Butterbirne.
- Ewart, eingeführt von Mortimer Ewart aus East Akron, Ohio (USA) im Jahr 1928. Ersterwähnung 1929 (Report Annual Session oft he Virginia State Horticultural Society, S. 178) = Karls Favourite, King Edward (fälschlich).
F
- Findling aus Hohensaaten, Um das Jahr 1871 im Kiefernwald der Gemeinde Hohensaaten an der Oder (Brandenburg) von einem Herrn Schirmer entdeckt. Erstbeschreibung 1889 von C. Mathieu (Pomologische Monatshefte, S. 1-4) = Hohensaatenská (Tschechien).
- Forellenbirne, V, Erstbeschreibung 1797 von Johann Ludwig Christ, der sie als „Deutsche Nationalfrucht“ bezeichnet, ohne nähere Herkunftsangabe (Handbuch über die Obstbaumzucht, Frankfurt am Main, S. 556) = Beckenbirne, Corail, Corille, Forel, Forelle, Grain de Corail, Herbstforelle, Herbstforellenbirne, Petit Corail, Poire Forelle, Poire Truitee, Pstragowka Jesienna (Polen), Pstružka, Truitee, Truite (P. de), Truit Pear.
- Franchipanne, Ersterwähnung einer „La Poire de Franchipane“ 1675 bei Merlet (L’Abrege des Bons Fruits, Paris, S. 80). Erstbeschreibung 1816 bei Diel als „Die Franchipane“ (8. Heft Birnen, S. 25-132). Neben dieser von Diel beschriebenen Sorte gibt es eine weitere Sorte, die ebenfalls „Franchipanne“ genannt wird (Illstr. Handbuch der Obstkunde, Bd. 2, Nr. 146) = La Franchipane, Franchipane, Frangipane, Marcipanbirne, Marzipanbirne
- Frühe Schweizer Bergamotte, Erstbeschreibung von Diel 1804 (3. Heft Birnen, S. 10-16). Herkunft: Diel vermutet den Ursprung dieser Sorte in Holland = Bergamotte de Hollande panachée, Bergamotte suisse hative, Frühe grüne Bergamotte (?), Gestreifte Sommerbergamotte.
- Frühe aus Trevoux, V, diese historische Birnensorte wurde vom Obstzüchter M. Treyve in Trévoux bei Lyon (Frankreich) als Zufallssämling gefunden. Die ersten Früchte wurden 1862 geerntet. Erstbeschreibung 1887 unter dem Namen „Précoce de Trevoux“ (Catalogue descriptif des fruits adoptés par le congrès pomologique / Société pomologique de France, Lyon, S. 231) = Frühe von Trévoux, Precoce de Trévoux, Trevouska (Tschechien), Trévoux, Trewinka (Polen).
G
- Gelbgraue Rosenbirne, Reiser derzeit nicht lieferbar; Diel, der die Sorte 1804 als erster beschrieb, erhielt die Sorte unter dem Namen „Poire d´eau rose, ou le Caillot rosat“ aus Metz (Frankreich) (3. Heft Birnen, S. 3-9) = Caillot-Rosat d’Ete.
- Gellerts Butterbirne, V, um 1820 von M. Bonnet in Boulogne-sur-Mer (Frankreich) aus Samen gezogen, vom Baumschuler Jean-Laurent Jamin in Bourg-la-Reine im Departement Seine benannt nach Hardy, dem Direktor des Jardin du Luxembourg. 1838 erhielt Oberdieck von van Mons namenlose Edelreiser, angeblich Züchtungen von ihm, darunter befand sich „Beurré Hardy“, die Oberdieck als eine ihm neue Sorte nach dem Dichter Gellert benannte. Ersterwähnung 1852 bei Oberdieck (Anleitung zur Kenntnis und Anpflanzung des besten Obstes für das nördliche Deutschland, S.293). Erstbeschreibung 1866 von Oberdieck (Illstr. Handbuch, Bd. 5, Nr. 298) = Gellert, Hardyho máslovka, Hardys Butterbirne, Beurré Hardy, Beurré Gellert, Harda, Poire Hardy, Schäferbirne.
- Giffards Butterbirne, 1825 vom Baumschuler Nicolas Giffard aus Foussiéres (Departement Maine-et Loire, Frankreich) am Tiergarten St. Nicolas bei Angers zufällig gefunden. Erstbeschreibung 1840 von Pierre-Aimé Millet de La Turtaudière als „Béurré Giffard“ (Travaux du Comice II. S. 136) = Giffart, Poire Giffard, Poire Giffart.
- Graue Herbstbutterbirne, Ersterwähnung 1628 bei Le Lectier als „Beurrée ou ysambert“ (Catalogue des arbres cultivés dans son verger et plant, S. 11). Deutsche Erstbeschreibung von Diel 1801 (Erstes Heft Birnen, S. 139-146). Herkunft: Frankreich. Der genaue Ursprungsort dieser historischen Birnensorte lässt sich heute nicht mehr ermitteln = Ambleteuse (P. d’), Amboise (P. d’), Badham’s, Benedictine, Beurre Brown, Beurre d’Anjou, Beurre d’Ambleuse, Beurre d’Amboise, Beurre d’Isambert-Le-Bon, Beurre d’Jsainbard, Beurre d’Or, Beurre de Caen, Beurre de Saintonge, Beurre de Terweranne, Beurre de Terweren, Beurre de Terwerenne, Beurre de Treverenn, Beurre Dore, Beurre du Roi, Beurre Gris d’Automne, Beurre Gris Rouge, Beurre Gris, Beurre Isambert des Normand’s, Beurre Rouge d’ Anjou, Beurre Rouge de la Normandie, Beurre Rouge, Beurre Roux, Beurre Vert, Beurree Rousse, Beurree, Beurre-Gris d’Amboise, Braune Mouille-Bouche, Brown Beurre, Clairville Ronde, Eisenbart, Fondante, Gisambert, Golden Beurre, Golden Beurre, Graue Bergamotte, Grauer Isembart, Gries -Birne, Grosser Isembart, Isambart, Isambart-Le-Bon, Isambert-Le-Bon, La Doree, Le Beurre, Lisambart, Normännische Rote Herbst Butter Birne, Red Beurre, Red Butter, Rote Butterbirne von Anjou, Roter Normännischer Isembart, Vendóme (P. de), Ysambert.
- Gräfin von Paris, V, um 1882 in Dreux (Frankreich) von M. William Fourcine gezüchtet. Erstbeschreibung 1888 von J. Courtois al „Comptesse de Paris“ (Journal de l’Agriculture de la Ferme Et Des Maisons de Campagne, Bd. 2, S. 389) = Comtesse de Paris, Gräfin, Paris, Paryzanka (Polen), Parížanka (Tschechien).
- Graumännchen, Ersterwähnung 1930 bei Max Miltitzer, (Alte Apfel- und Birnensorten der Lausitz. In: Lausitzer Geschichtsblätter, Heft 26). Erstbeschreibung von Michael Schlitt 2019 (Sachsens historische Obstsorten, Görlitz, S. 90 f) = Graumännel, Scheußhäuslbirne, Scheißhäuslbirne.
- Große schöne Jungfernbirne, der Name „Jungfernbirne“ wird für verschiedene Birnensorten verwendet. Diese „Große schöne Jungfernbirne“ erhielt Diel als „belle Demoiselle“ aus Coblenz (heute Koblenz), sah sie aber auch schon in Ems (heute Bad Ems). Erstbeschreibung von Diel 1805 (4. Heft Birnen, S. 111-117). Herkunft: unbekannt = Le Belle Demoiselle.
- Großer Katzenkopf, Erstnachweis 1651 bei Nicolas de Bonnefons als „Cadillac“ (Le Jardinier Francais, Paris, S. 100). Herkunft: Frankreich. Ob diese alten Birnensorte – wie manchmal angegeben – aus Cadillac, einem Dorfe bei Parempugre stammt, lässt sich heute nicht mehr mit Sicherheit feststellen = Abbé Mongein, Admirable des Chartreux, Beau-Présent d’Hiver, Bell. Pear, Bronchretiene d’hiver, Catillac, De Bell Argentine, Glanzbirne, Glockenbirne, Grand Mogul, Großer Französischer Katzenkopf, Großer Mogul, Hotzelbirne, Katharinenbirne, Katzenkopf, Kotzbirne, Ochsenknüppel, Pfundbirne, Rossbirne, Saubirne, Schlegelbirne.
- Grüne Hoyerswerder, V, Erstbeschreibung von Christ 1797 als „Grüne Sommerzuckerbirne von Hoyerswerda“ (Handbuch über die Obstbaumzucht und Obstlehre, Frankfurt am Main, S. 568 f). Der in Hoyerswerda (Lausitz) wohnende Pastor Johann Friedrich Benade berichtet 1804 darüber, dass er die Sorte in der Baumschule eines ansässigen Pomologen durch Zufall entdeckt habe und sie wahrscheinlich „durch den zusammengesetzten Blütenstaub der Sucré verd und der Ambrette entstanden sei“ (Nachricht und Beschreibung einer vollständigen Sammlung von Obst-Sorten, Bd. 1, Kernobst-Sorten, S. 25 f) = Benadine, Grüne Hoyerswerda, Grüne Sommerzuckerbirne von Hoyerswerda, Incommunicable, Souveraine d’été, Sucre-Vert d’Hoyerswerda, Sucrée d´Hoyerswerda, Sugar of Hoyerswerda. Ausführliche Sortenbeschreibung hier.
- Grüne Jagdbirne, V, Erstbeschreibung 1926 bei Gustav Schaal (Das Obstbuch, Stuttgart). Herkunft: vermutlich Süddeutschland = Metzer Bratbirne (Schweiz), Carisi (Frankreich).
- Grüne Sommermagdalene, bereits Le Lectier kannte 1628 eine „Magdaleine ronde, verte, et jaune Rozatte“ (Catalogue des arbres cultiver les arbres fruiters, S. 4). Kurze Erstbeschreibung 1756 von Quintyne als „La Poire Magdelaine“ (Instruction pour les jardins fruitiers et potagers, Bd. 1, S. 275). Ihren Namen hat die Birne vermutlich deshalb, weil sie um den St. Magdalenentag am 22. Juli reif wird. Herkunft: Frankreich = Amirette, Carmeliter Citronen Birne, Chissel Verte, Citron des Carmes, Citron Musque, De la Madeleine, Citron des Carmes, Deutsche Langstielige Weiss Birne, Early Chaumontelle, Early Madelaine, Early Rose Angle, Erntebirne, Franche Kaiserin, Gilard Vineaux; Glasbirne, Gros-Saint-Jean, Große frühe Jacobi Birne, Grüne Jakobsbirne, Grüne Magdalene, Grüne Margaretenbirne, Grüne Magdalena, Grüne Sommer, Grüne Sommer Magdalena, Hasting pear, Heubirne, Imperatrice, Kaiserin, Keizerin, Madeleine, Madeleine au Citron des Carmes, Madelein, Madeline, Magdalen, Magdaleine, Magdelenbirne, Margaretenbirne, Poire Hativeau, Precoce, Saint-Jean, Sainte Madelaine, Sommer-Ambrette, Troumpo-Cossaire, Winiowka Francuska (Polen).
- Grumkower Butterbirne, Reiser derzeit nicht lieferbar; Der Kantor Koberstein (Rügenwalde in Hinterpommern) entdeckte diese Sorte Ende des 18. Jahrhunderts in einem Bauerngarten in Grumbkow bei Pottangow (zwischen Stolp und Lauenburg). Erstbeschreibung 1806 von Diel (5. Heft Birnen, S. 58-63) = Bere Grumkow, Grumbkover Butterbirne, Grumbkover Winter-Butterbirne, Grumgauer Birn, Grumgauer, Grumkow, Grumkower Winter Butter Birne, Hiver de Grumkow, Kalebasa Plocka, Moriseau, Morizeau, Poire d´hiver de Grumkow, Poire de Grumkow, Poire de Grumkow
- Gute Graue, Ersterwähnung 1675 von Jean Merlet als „La grise bonne“ (L’Abrege des Bons Fruits, Paris, S. 83). Erstbeschreibung 1812 von Diel als „Französische gute Graue Sommerbirne“ (7. Heft Birnen, S. 92-99), bei der im Gegensatz zu den vielen anderen Spielarten der „Guten Grauen“ Kennzeichen die vielen „dornartigen, kurzen Fruchtspieße“ an den Sommertrieben“ sind. Herkunft: Frankreich = Amboise, Ambroise, l’Amboise, Badham’s, Beurre Brown, Beurre Butter, Beurre d’Ambleuse, Beurre d’Amboise, Beurre de Caen, Beurre d’Isambert, Beurre d’Or, Beurre de Treveuren, Beurre Doie (of the French), Beurre Doree, Beurre du Roi, Beurre Gris, Beurre Gris d’Automne, Beurre Isambert, Beurre of Duh, Beurre Rouge, Beurre Rousse, Beurre Roux, BeurreBeurre Vert, Brown Beurre, Brown Butter, de Foret d’Ete, Dobra Szara (Polen), Eisenbart, Erzherzog Carl-Sommerfrucht, Erzherzogs Karls Sommerbirne, Gabriele, Gisambert, Golden Beurre, Graubirne, Grauchen, Graue Butterbirne, Graue Sommerbutterbirne, Graue Sommer-Butter-Birne, Graumännchen, Gray Beurre, Gray Butter, Green Butter, Grey Beurre, Gris, Grisbirne, Holländische Sommer-Dechants-Birne, Isambert, Isambert le Bon, Isambert of Normandy, Isenbard, Judenbirne, Jütte Peer, Jutjes-Birne, La Beurre, Pickelsbirne, Poire d’Amboise, Poire Grise Bonne, Red Beurre, Red Butter, Rouge, Schöne Gabriele, Schnuckelchesbirne, Sommer-Ambrette, Sommerambrette, Sommer-Beurre-Gris, Sommer-Isenbart, Spinka (Sedivka), True Golden Beurre, Wahre schöne Gabriele, Weinbirne, Weisbirne.
- Gute Luise, V, wurde von M. de Longueval in Avranches (Normandie) um 1780 entdeckt und zu Ehren seiner Frau „Bonne-Louise“ benannt (Andrey Leroy, Dictionnaire de Pomologie. Tome III – Pommes. Paris, Bd. 1 Poires, 1867, S. 482-484). Ersterwähnung 1839 bei Nicolas-Joseph Prévost (Cahiers pomologiques, S. 35) = Avranšská (Tschechien), Bergamot d’Avranches, Bergamotte de Avranches, Beurré d’Araudoré, Beurré d’Avranches, Bonne d’Avranches, Bonne de Longueval, Bonne-Louise d’Araudoré, Bonne-Louise d’Avranches, Bonne-Louise, Bonne Louise of Jersey, Dobra Ludwika (Polen), Doppelte Gute Luise, Doppelte Gute Luise Lired, Französische Rousselet, Gute Luise von Avranches, Gute Luise Spur, Louise d’Avranches, Louise de Jersey, Louise, Louise-Bonne de Jersey, Louise-Bonne, Prinz Germain, Prinz von Württemberg, William IV.
H
- Hannoversche Jakobsbirne, Reiser derzeit nicht lieferbar; Ersterwähnung und -beschreibung 1852 bei Johann Georg Konrad Oberdieck als „Hannoversche Jakobsbirn“ (Anleitung zur Kenntnis und Anpflanzung des besten Obstes für das nördliche Deutschland, Regensburg, S. 377). Herkunft: in der Gegend um Hannover = Hannoversche Jacobsbirne, Rote Früh Birne.
- Hardenponts Winterbutterbirne, V. Wurde von Abbe Hardenpont in Mons (Belgien) aus Samen erzogen und seit 1759 in Belgien als „Beurré d’Hardenpont“ bekannt. Louis Noisette, der die Sorte nicht kannte, erhielt diese aus dem Garten des Herzogs von Arenberg in Hervele bei Löwen und gab ihr den Namen „Beurré d’Arenberg“ (Annales de pomologie, Brüssel 1854, Band 2, S. 9f). Erstbeschreibung bei Diel 1816 (8. Heft Birnen, S. 40-45) = Amalia von Brabant, Amalie von Brabant, Ardenpont (Italien), Bere Ardanpon (Russland), Beuree de Aremberg, Beurré d’Arenberg des Francais, Beuree de Cambron, Beuree de Chambron, Beurre d´Hardenpont, Beuree d`hardenpont belge, Beuree d`Hardenpont de Cambron, Beuree d`Hardenpont d´hiver, Beurre d´hiver des Belges, Beurre d´hiver Nouvelle, Beurre Kent, Beurre Lombard, Bon-Chretien Fondant, Charmes d’Austriche, Cloux Morceau, Colmar d´Hiver, d´Austriche Roi de Wurtemberg, Ferdinand d´Austrich, Fondante Jaune d´Hiver, Fondante Jaune Superbe, Glou Morceau, Glou-morceau de Cambron, Gloire de Binche, Gloux –Morceau, Got Luc de Cambron, Goulu-morceau, Goulu-morceau de Combron, Goulu-morceau de Chombron Gris-Dechin, Hardenpont d´hiver (Belgien), Hardenponta Maslowska (Bulgarien), Hardenponts Winter-Butterbirne, Kaiser Ferdinand (Österreich), Kronprinz Ferdinand, Kronprinz Ferdinand von Österreich (Österreich), Kronprinz von Österreich (Österreich), Kronprinzessin Friedrich (Westfalen), Linden d´Automne, Potts, Prince Imperial d´Austriche, Prince Imperial Ferdinand, Roi de Württemberg, Rosenbirne (Österreich), Schinken-Birne (Österreich), Schinkenbirne (Bayern und Sachsen), Trimble, Winter-Butter-Birne (Österreich), Woolaston, Untoasa Hardenpont (Rumänien).
- Herzogin Elsa, V, gezüchtet wurde diese alte Birnensorte vom Hofgärtner Johann Baptist Müller auf Schloß Wilhelma bei Cannstadt (Baden-Württemberg). Ersterwähnung 1886 (Pomologische Monatshefte, S. 241). Erstbeschreibung 1893 (Pomologische Monatshefte, S. 97 f) = Duchesse Elsa, Eliška (Tschechien), Elsa.
- Herzogin von Angouleme, diese alte Birnensorte stammt aus Frankreich und wurde auf der Domaine Des Éparonnais bei Château neuf (Maine et Loire) Anfang des 19. Jahrhunderts gefunden. Um 1819 machte der Baumschulenbesitzer Anne-Pierre Audusson in Angers auf die vorzüglichen Eigenschaften dieser Frucht aufmerksam und nannte sie zuerst „Poire de Ésparonais“. 1820 wurde die Sorte nach eingeholter Erlaubnis nach der Herzogin von Angoulême benannt (L. de Bavay, in: Annales de Pomologie, Brüssel, 1853, Bd. 1, S. 21). Erstbeschreibung 1829 (Le Bonne Jardinier, S. 328) = Beurre Soule, Colmar de Chin, Des Éparonnais, Duchesse d’Angouléme, Duchesse, Pezenas (P. de), Poire de Pezenas, Poire des Esparronnais.
- Hofratsbirne, V, wurde von van Mons (Brüssel) aus Samen gezogen. Dieser sandte 1842 Edelreiser dieser Sorte an M. Bivort mit dem Namen „Maréchal de Cour“, benannt nach seinem Sohn, einem Hofgerichtsrat zu Brüssel. Später sandte von Mons an M. Bivort erneut Edelreiser dieser Sorte, diesmal mit dem Namen „Conseiller de la cour“ (Robert Hogg, The Fruit Manual, London 1875, S. 477). Erstbeschreibung von A. Bivort 1853 als „Poire Conseiller de la cour“ (Annales de pomologie belge et étrangère, Brüssel, S. 9f) = Baud de la Cour, Beau de la Cour, Beau de la Cour, Bó der la Cour, Clara Pringalle, Conseiller á lá Cour, Conseiller de la Cour, Die Hofratsbirne, Duc d’Orleans, Grosse-Marie, Hofrathsbirne, Marechal de Cour, Maréchal de la Cour, Marechal Decours, Poire de Conseiller, Poire du Conseiller.
- Holländische Butterbirne, Reiser derzeit nicht lieferbar; Erstbeschreibung 1804 von Sickler (Der teutsche Obstgärtner, Weimar, Bd. 22, S. 22-24). Herkunft: vermutlich Norddeutschland oder Holland = Beurre de Hollande, Calebasse, Flaschenkürbisbirne, Fürstliche Tafelbirne(Bremen), Grosse Sommerzapfenbirne, Mausebirne, Rosanne.
- Holländische Feigenbirne, Reiser derzeit nicht lieferbar; den Sortennamen „Feigenbirne“ findet man schon bei den ältesten Pomologen wie z.B. Etienne, Merlet und La Quintinye. Die „Holländische Feigenbirne“ wurde Ende des 19. Jahrhunderts von M. Dorlain in Saint-Ghislain bei Jemmapes (Belgien) gezogen. Diel, der die Sorte als erster beschrieb, erhielt diese im Jahr 1810 von van Mons mit dem Namen „Poire de St. Ghislain“ (Zweites Bändchen Äpfel-Birnen 1823, S. 195-198). Diel beschrieb die Sorte zudem unter den Namen „Die holländische Feigenbirne (Poire-Figue)“ und „Grüne Flaschenbirn“ = Calabasse, Duck-Monarch, Feigenbirne, Figue de Hollande, Figue, Fregatt Birne, Fregattenbirne, Glocken Birne, Grüne Flaschen Birne, Gurken Birne, Hopfen Birne, Kaiserin Birne, Poire Figue, Quinnipiac, Rougemont, Saint-Galen, Saint-Ghislain (P. de), Saint-Ghislain.
- Holzfarbige Butterbirne, Reiser derzeit nicht lieferbar. Diese alte Birnensorte wurde angeblich Ende des 18. Jhd. von van Mons in einem Gehölz zu Deftinge (Flandern) gefunden und erhielt deshalb von van Mons den Namen „Bosc Peêr“, d. h. Buschbirne, im Französischen „Fondante des bois“. Zuerst verbreitet wurde die Sorte durch van Mons im Jahre 1810 (Andrey Leroy, Dictionnaire de Pomologie. Paris, Bd. 2 Poires, 1869, S. 168). Erstbeschreibung 1828 als „Holzfarbige Butterbirn“ von Diel, der Reiser dieser Sorte 1816 von van Mons erhielt, (5. Heft, Äpfel – Birnen, S. 172-176) = Baumfarbige Butterbirne (Niederösterreich), Beauté de Flandre, Belle de Flandre, Belle des Bois, Belle des Flandres, Belle-Alliance, Bergamote de Flandre, Bergamotte des Flandres, Beurré colour de bois, Beurre d’Effingham, Beurre d’Elberg, Beurre d’Elburg, Beurre Davy, Beurre de Bourgogne, Beurré de Deftinge, Beurré de Flandré, Beurré Deftengham, Beurre Deftinghem, Beurré Della Faille, Beurre des Bois, Beurré du Bois, Beurre Foidard, Beurré Saint-Amour, Beurré Spence, Bosc Peer, Bosc Sire, Bosch Nouvelle, Bosch Pear, Bosc-Per, Boss Peer, Bouche-Nouvelle, Box Pear, Braune Butterbirne (Niederösterreich), Brederode, Brillante, Davis, Davy, Deftingen-Feodale, Deftinghem Feodale, Doppelte Kaiserbirne (Niederösterreich), Empereur Francois-Joseph, Excellentissime, Feodale, Flemish Beauty, Fondante de Paris, Fondante des Bois, Fondante du Bois, Fondante Dubois, Fondante Spence, Gagnee á Heuze, Gros-Quessois d’Ete, Imperatrice de France, Imperatrice des Bois, Josephine (d’Automne), Kaiser Franz-Joseph I. (Niederösterreich), Kaiser von Österreich (Niederösterreich), Kaiser von Österreich, Leon Julere, Liegel’s Dechantsbirne, Mouille-Bouche Nouvelle, Nouvelle Gagnee á Heuze, Pas-Pere, Persil (P. de), Petersilie Peer, Poire des Bois, Rothblanche (Niederösterreich), Sire Bose, Sommer Verlaine, Spreuw, Tougard (des Rouenmais), Verlaine d’Ete.
J
- Jargonelle, Reiser derzeit nicht verfügbar. Ersterwähnung 1629 bei John Parkinson als „Peare Gergonell“ (Paradisi in sole paradisus terrestris, S. 593). Der Name „Jargonelle“ wird in Frankreich verwendet, um eine Gruppe von Birnen zu bezeichnen. Diese Tatsache erklärt die Verwirrung, die zwischen den Namen und Synonymen mehrerer Sorten dieses Namens besteht (Hedrick, S. 178). Erstbeschreibung 1841 bei John Lindley als „The Jargonelle Pear“ (Pomologia Britannica, S. 108) = Beau Présent, Belle Vièrge, Belissime Supreme, Belissime Jargonelle, Beurré de Paris, Chopine, Cuellette, Épargne, De Foss, Figue d´Ete, Grosse Cuisse Madame, Gross Jargonelle, Mouille Bouche d’Eté, Poir des Table des Princes, Sabine d´Ete, Sweet Summer, Saint Lambert, Saint Samson, Vermillon dÉte.
- Jeanne d´Arc, V, um 1885 in der Baumschule von Arsene Sannier in Rouen (Frankreich) aus der Kreuzung der Sorten „Diels Butterbirne“ und „Vereinsdechantbirne“ entstanden. Sannier benannte die Sorte nach der französischen Freiheitskämpferin „Jeanne d´Arc, die in Rouen als Ketzerin verbrannt wurde. Erstbeschreibung 1896 (Pomologische Monatshefte, Nr. 983, S. 141-142) = Jungfrau von Orleans, Johanna von Arc.
- Josephine von Mecheln, V, diese alte Birnensorte wurde vom Major Esperen in Mecheln (Belgien) aus Samen gezogen. Er benannte sie nach seiner Frau „Josephine“. Der Baum trug 1830 die ersten Früchte. Erstbeschreibung 1849 von A. Bivort als „Poire Joséphine de Molines“ (Album de Pomologie, Bd. 2, S. 31f) = Josephine aus Mecheln, Joséphine, Josèphine de Malines, Jozefinka (Polen), Königliche Winterbirne, Mecheln, Mechelenská (Tschechien), Winterkönigin.
- Jules Guyot, V, Reiser derzeit nicht lieferbar; von dem Baumschule Baltet in Troyet (Frankreich) aus Samen gezogen und unter dem Namen „Docteur Jules Guyot“ ab 1873 in den Handel gebracht. Die Sorte wurde nach dem französischen Arzt und Physiker „Dr. Jules Guyot“ benannt. Ersterwähnung 1875 (Revue Horticole, S. 51). Erstbeschreibung von Wilhelm Lauche unter dem Namen „Dr. Julius Guyot“ 1883 (1. Ergänzungsband zum Illustr. Handbuch, Nr. 830, S. 435f) = Beurre Dr. Jules Guyot, Docteur Jules Guyot, Doctor Jules Guyot, Dr. Jules Guyot, Dr. Julius Guyot, Guyo, Guyotova Máslovka.
- Julidechantsbirne, V, Unklar ist, ob die Sorte von van Mons in Belgien gezogen wurde oder ob es sich um eine französische Sorte handelt. In jedem Fall ist diese historische Birnensorte vor 1820 entstanden. Sichere Erstbeschreibung von Oberdieck 1860 unter dem Namen „Die Juliusdechantsbirne“ (Illstr. Handbuch Nr. 175) = Beurre-Blanc d´Ete des Allemands, Doyenne de Juillet, Dziekanka Lipcowa (Polen), Doyenne d´été, Doyenné de Juilett, Duchesse de Berry d´été, Jolimon, Joli-Mont, Jolimont, Jolimont Precoce, Jolliemont, Jolivet, Juli Dechantsbirne, Juliusdechantbirne, Leroy-Jolimont, Mehlbutte, Poire de Juillet, Roi Jolimont, Saint-Michel d´été, Summer Doyene, Summer Doyenne.
K
- Kampervenus, Reiser derzeit nicht lieferbar. Ersterwähnung 1760 (Pomologie Knoop, Teil 1, S. 55). Herkunft ungewiss. Erstbeschreibung 1805 von Diel, der die Reiser dieser Sorte aus Harlem (Holland) erhielt (4. Heft Birnen, S. 244-248) = Chat-Brule, Fizet, Kamper Venus, Kamper Peer, Kampervener Rougeaude, Peer d`Angleterre, Peer de Saintonge, Petit-Tarquin, Pucelle, Pucelle de Xaintonge, Pucelle de Saintonge d’Hiver, Rougeaude, Rouget.
- Kleine Muskatellerbirne, Leroy, der diese Sorte 1869 beschrieb, vermutet, dass die Sorte bereits im 1. Jhd. bei Plinius unter dem Namen „Poire Superb“ bekannt gewesen sei (Dictionnaire de Pomologie, Poires, Band 2, 522f). Fast alle älteren Pomologen führen diese Sorte auf, allerdings oft unter unterschiedlichen Namen. Sichere Erstbeschreibung 1816 von Diel (8. Heft Birnen, S.149-154) = Chiot, Kleine Sommermuskatellerbirne, Little Musk Little Bastard Musk, Muscat Petit, Muscat Robert, Petit Muscat, Petit Musk, Primitive, Sept-en-gueule, Supreme.
- Kleine Pfalzgräfin, Reiser derzeit nicht lieferbar; Erstbeschreibung 1866 von Jahn (Illstr. Handbuch, Bd. 5, Nr. 370, S. 239 f), Herkunft: vermutlich Gegend um Meiningen = Frankenbirne, Petite Comtesse Palatine, Pfalzgräfin, Pfalzgräfler Birne, Römische Honig Birne, Roten Birne, Russeli, Zimmt Birne.
- Köstliche von Charneu, V, in Charneux (heute Teil der Stadt Herve in der belgischen Provinz Lüttich) auf dem Gut von M. Legipont gefunden (vgl. Leroy, Dictionnaire de Pomologie, Poires, Band 2, S. 170-172). Erstbeschreibung 1825 von Diel (3. Bändchen Äpfel-Birnen, S. 113-117) = Bürgermeisterbirne, Charneuská (Tschechien), Köstliche von Charneux, Charneux, Bürgermeisterbirne, Fondante de Charneu, Grashoffs Leckerbissen, Graßhoffs Leckerbissen, Köstliche, Legipont, Maria Stuart, Merveille de Charneau, Szarneza (Polen).
- Kuhfuß, V, Erstbeschreibung von Johann Georg Konrad Oberdieck unter dem Namen „Der Kuhfuß“ (Anleitung zur Kenntnis und Anpflanzung des besten Obstes für das nördliche Deutschland, Regensburg 1852, S. 368). Herkunft: vermutlich Gegend um Hannover, Göttingen, Hildesheim, Kassel (ders., Illstr. Handbuch, Bd. 2, 1860, S. 233) = Der Kuhfuß, Faustbirn, Herrenbirne, Kuhfuss, Pied-de-Vache, Pfundbirne, Pfundsbirn, Speckbirne, Sommerkatzenkopf, Ukermärker Pfundbirne, Weddelbirne (Mecklenburg), Westfälische Glockenbirne.
L
- Le Lectier, Reiser derzeit nicht lieferbar. Um 1882 vom Gärtner Auguste Lesueur (Orleans) aus einer Kreuzung von „Williams Christ“ und Glücksbirne (Bergamote Fortunée) gezüchtet und ab 1889. Erstbeschreibung 1888 von E.A. Carriére (Revue Horticole, Paris, S. 416f). Benannt nach dem französischen Pomologen „Le Lectier“ = Lectier, Poire Le Lectier.
- Leipziger Rettichbirne, V, Reiser derzeit nicht verfügbar. Erstbeschreibung 1806 bei Diel (6. Heft Birnen, S. 17-24). Herkunft: Sachsen = Colditzer Rettigbirne, Gerstenbirne (Baden), Rettigbirne, Wahre Leipziger Rettigbirne.
- Liebesbirne, Reiser derzeit nicht lieferbar; Ersterwähnung 1675 bei Merlet als „La Poire de Mon-Dieu“ (L’Abrege des Bons Fruits, Paris, S. 87). Erstbeschreibung 1804 bei Diel als „Rotpunktierte Liebesbirne“ (3. Heft Birnen, S. 96-103). Herkunft: Frankreich = Ach mein Gott!, Ah! MonDieu!, Amour (P. d’), BelleFertile, Benite, Beurre Sprin, BonDieu, Gesegnete Birne, Gezegende Peer, GrosRousselet ä Longue Queue, Grosse Müskierte Sommer Russelet, Haberbirne, Herbst Jargonelle, Jargonelle d’Automne, Jargonette, L’Abondance, Mandieu, MonDieu (P. de), Mondieu, MontDieu, Petite Fertile, Rotpunktierte Liebesbirne, The My God Pear.
- Liegels Winterbutterbirne, V, es gibt drei verschiedene Angaben zur Herkunft dieser alten Birnensorte: 1. Die Sorte soll 1782 in Kopertsch (Böhmen) zufällig aus Samen aufgegangen sein. 2. Sie wurde von Pfarrer Langecker in Buschitz (Böhmen) aus Samen gezogen. 3. Graf Coloma soll die Sorte 1788 in Belgien ausgesät haben. Über van Mons kam die Sorte als „Supreme Coloma“ zu Diel, der sie 1825 als „Colomas Köstliche Winterbirne“ beschrieb (Jahn, in: Illstr. Handbuch, Bd. 2, Nr. 74, S. 171) = Amorette (Berlin), Bischoff, Bischoff Milde, Bischofs-Birne, Bischofs Milde, Beurré d´Hiver de Liegel, Beurré Drapier, Beurré Drapies, Beurré Drapiez, Beurré Gens, Beurré Liegel, Beurré Piquery, Coloma d´Automne, Colomas köstliche Winterbirne, Count Coloma, Dr. Liegel, Duchesse Caroline Amelie, Fürstliche Tafelbirne, Fürst Schwarzenberg, Graf Sternberg´s Winter Butter Birne, Graf Sternberg´s Winter Tafel Birne, Herzogin Caroline Amalia, Hurbanis, Koperischer, Kopertsch (P. de), Kopertsche Fürstliche Tafelbirne, Kopertscher, Kopitzer, Koporecka, Liegels Butterbirne, Liegels Winterbutterbirne, Louis Dupont, Louise d´Orleans, Muskatbutterbrine, Piquery, Postelberger Birne, Prince Schwarzenberg, Princesse Caroline Amelie, Princiere, Princiere de Kopertsch, Saint-Marc, Schmeckende Winter-Butter-Birne, Supreme, Supreme Coloma, Supreme d´Hiver de Coloma, Table des Princes de Kopertsch (P. de la), Unique Musquee, Urbaniste, Urbanistes (P. des), Urbanist´s Seedling, Virgalieu Musquee, Weinhuberin, Weinhuberbirne, Winterhuberin, Winter-Muscateller, Wintermuskateller.
M
- Madame Treyve, Reiser derzeit nicht lieferbar; vom Baumschulbesitzer Treyve in Trévoux (Frankreich) 1848 aus Samen erzogen und von ihm nach seiner Frau benannt. 1858 erste Früchte. Erstbeschreibung 1865 von M. Mas unter dem Namen „Souvenir de Madame Treyve“ (Le Verger, Tome 2, Paris, Nr. 6, S. 15f) = Souvenir de Madame Treyve.
- Madame Verte, Diese alte Birnensorte wird erstmals 1823 bei van Mons erwähnt (Catalogue Descriptie Abrégé, Louvain, S. 26, Nr. 206). Herkunft: vermutlich aus der Nähe von Brüssel. Ob die Sorte – wie meist angegeben – vom Samenzüchter Kevers in St. Josse-ten-Noode bei Brüssel stammt, ist unsicher (vgl. Illstr. Handbuch, Nr. 754). Deutsche Erstbeschreibung 1869 von de Jonghe (Pomologische Monatshefte, S. 226-228) = Beurré de Caen, Besi de Caen.
- Maklone, V, Erstbeschreibung 1964 von Rudolf Koloc unter dem Namen „Kleine Margaretenbirne“ (Wir zeigen Birnensorten und werten deren Eigenschaften, Radebeul). Koloc weist daraufhin, dass es sich bei der Maklone um eine beliebte und geschätzte Lokalsorte des sächsischen linken Elbtals und seiner Höhen handelt.
- Margarete Marillat, V, vom Gärtner M. Marillat in Craponne bei Lyon vor 1870 gezüchtet. Diese alte Birnensorte wurde bereits 1872 durch die Studienkommission der Société Pomologique de France verkostet (vgl. Revue Horticole, S. 348f). Erstbeschreibung 1879 von M. Viviand-Morel (Lyon Horticole, S. 278f) = Margareta Marillat (Rumänien), Marguerete Marillat, Marguerite Marillat, Marillatova (Tschechien).
- Marie Luise, 1809 von dem Abbé Duquesne zu Mons in Belgien aus Samen gezogen und zu Ehren der zweiten Gemahlin Napoleon’s I. benannt. Erstbeschreibung 1825 als „Marie Louise“ (Neues allgemeines Gartenmagazin, Weimar, S. 79f) = Auguste, Bergamote de Souhait, Beurre de Saint-Hubert, Braddick’s Feld Hochstamm, Braddick’s Field Standard, Branddick’s Field Standard, Corchorus, Forme de Marie-Louise, Humboldt´s Butterbirne, Marie Louise Duquesne, Marie Louise Nouvelle, Marie Louise, Marie-Chretienne, Marie-Louise d’El court, Marie-Louise de Jersey, Marie-Louise Delcourt, Marie-Louise Donkelaar, Marie-Louise Duquesne, Marie-Louise Nouvelle, Marie-Louise Nova, Marie-Louise Van Mons, Poire Marie Louise Delcourt, Princesse de Parme, Prinzessin von Parma, Van Don Karlaer, Van Donkclaer, Van Donkelaar, Von Humboldt´s Butterbirne.
- Meißner Eierbirne, Reiser derzeit nicht lieferbar; Erstbeschreibung 1823 von Diel als „Beyer´s Meisner Eierbirne (S. 229-231). Herkunft: Meißen (Sachsen) = Meissners Eierbirne.
- Minister Dr. Lucius, V, von der Baumschule Späth 1883 in den Handel gebracht (Haupt-Preis-Verzeichniss der Baumschulen von L.Späth Berlin, Nr. 57, 1883-1884, S. 19). Benannt nach dem damaligen preußischen Minister für Landwirtschaft Robert Lucius Ballhausen. 1888 kam erstmals der Hinweis, dass die Sorte aus Gruhna bei Leipzig stamme und dort aus Samen gezogen wurde (Pomologische Monatshefte, S. 169). Erstbeschreibung Max Goerlich 1899 (Pomologische Monatshefte, S. 1) = Lucius, Minister Doktor Lucius, Minister Lucius.
- Müskierte Pomeranzenbirne, Ersterwähnung einer „l´Orange musquee“ 1675 bei Merlet (L’Abrege des Bons Fruits, Paris, S. 83). Detaillierte Erstbeschreibung 1807 bei Diel als „Große müskirte Pomeranzenbirne“ (6. Heft Birnen, S. 155-161) = Charmoris, Charmotis, Grosse müskierte Pomeranzenbirne, Grosse-Orange Verte, Honneur(Poire d’), Musk Orange, Muskateller Orangenbirne, Orange d’Ete, Orange Musquee d’Ete, Orange Plate, Orange Ronde, Orange Royale Musquee, Orange Verte, Orange Commune, Orange Grise, Orange Jaune, Orange Musk, Orange Musquee, Orange, Petite-Orange.
- Muškatelka šedá, Reiser derzeit nicht lieferbar; Ersterwähnung 1926 bei Karel Kamenicky (Ceskoslovenské ovocné odrudy lokální, Praha, S. 18 und 31). Herkunft: Tschechien = Böhmische Birne, Graue böhmische Muskatellerbirne, His, Musquée grise de Bohême.
N
- Napoleons Butterbirne, Um 1804 vom Gärtner Liard (oder Liart) in Mons (Belgien) aus Samen gezogen. Erstbeschreibung dieser historischen Birnensorte 1816 von Diel (8. Heft Birnen, S. 60-64) = Archiduc Charles, Belle Canaise (Caenaise), Beurre Caenaise, Beurre d’Antain, Beurre d’Antein, Beurre d’Antin, Beurre d’Autein, Beurre d’Autien, Beurre d’Autun, Beurre Liart, Beurré Napoleon, Bonaparte, Bonaparte, Bon-Chretien Bonaparte, Bon-Chretien Charles X., Bon-Chretien Dore, Bon-Chretien Napoleon, Captif de Sainte-Helene, Charles d’Autriche, Charles d’Autriche, Charles X., Pear de Empereur, Empereur, Glockenbirne, Gloire de l’Empereur, Grosse Grüne Mailänderin, Grosse-Milanaise Verte, Grosse-Verte Milanaise, Grote Milan, Grüne Kaiserbirne, Grüne Mailänderin, L’Empereur, La Medaille, Liard, Mabille, Medaille, Melon d’Automne, Melon, Milan Grand, Napoleon d’Hiver, Napoleon I., Napoleon Vrai, Napoleon, Napoleonsbirne, Poire Liard, Poire Napoléon, Roi de Rome d’Automne, Sauvageon de Liart, Sucree Doree, Pear du Wurtemberg, Wurtemberg.
- Nelkenbirne, Reiser derzeit nicht lieferbar; Ersterwähnung 1856 bei Pfarrer Werner zu Rammenau (Tabelle über verschiedene zu Rammenau bei Bischofswerda erbaute Obstsorten. In: Mitteilungen des landwirtschaftlichen Kreisvereins für das Königl. sächsische Markgrafthum Oberlausitz 2, H. 11/12, S.39). Erstbeschreibung 2019 von Michael Schlitt (Sachsens historische Obstsorten, S. 102f). Herkunft: Sachsen.
- Neue Poiteau, V, von Simon Bouvier in Jodoigne (Belgien) aus Samen erzogen, trug 1843 die ersten Früchte und wurde nach Pierre Antoine Poiteau, Direktor der königlichen Baumschule von Versailles, benannt. Erstbeschreibung dieser alten Birnensorte 1845 von S.-P. Bouvier (Journal d´Horticulture pratique, Vol. II., S. 258f) = Choix d’un Amateur, Grüne Flaschenbirne, Nouveaux Poiteau, Poiteau, Retour de Rome, Tombe de l’amateur.
- Nordhäuser Winterforelle, V, der Ursprung der Sorte ist unbekannt. Sie wurde in der Nähe von Nordhausen (Harz) vorgefunden und 1864 vom Baumschulbesitzer von der Foehr (Nordhausen) verbreitet. Erstbeschreibung 1914 als „Nordhäuser Winterforellenbirne“ (Deutsche Obstbauzeitung, S. 119) = Nordhäuser Forelle, Nordhäuser Forellenbirne, Nordhäuser Winter-Forellenbirne, Nordhäuser Winterforellenbirne, Rote englische Winterbitterbirne (Gegend um Magdeburg), Winterforelle.
O
- Olivier de Serres, V, 1847 vom Baumschuler M. Boisbunel in Rouen (Frankreich) gezogen, 1861 erste Früchte. Benannt nach dem „französischen Vater der Landwirtschaft“ Olivier de Serres (1539-1619). Erstbeschreibung 1865 von M. Mas (Le Verger, Bd. 1 Birnen, Paris, S. 67f) = Olivier von Serres.
P
- Palmischbirne, Reiser derzeit nicht verfügbar. Ersterwähnung 1823 bei Wilhelm Walker, Die Obstsorten in der Obstbaumschule der königlich Württembergischen Land- und Forstwirtschaftlichen Lehranstalt zu Hohenheim, Tübingen, S. 199. Herkunft: vermutlich Baden Württemberg = Bäumschbirne, Rostbirne, Schwabenbirne, Mädlesbirne.
- Pastorenbirne, Reiser derzeit nicht verfügbar; 1760 als Wildling vom französischen Pfarrer M. Leroy in Villiers-en-Brenne (in der Nähe von Clion) gefunden. Ihren deutschen Namen erhielt die Sorte „Pastorenbirne“ von Oberdieck (Anleitung zur Kenntniss und Anpflanzung des besten Obstes, S. 378f), der die Sorte als „Monsieur de Curé“ erhielt = Andreine, Anne de Bourg, Belle Adréine, Belle Adrianne, Belle de Berry, Belle Heloise, Beurré Comice de Toulon, Bon-Papa, Caßlerbine, Comice de Toulon, Cuilette d´hiver, Curette, de Monsieure, Duchesse de Berry, Dumas, Flaschenbirne, Frauenschenkel, Glockenbirne, Große verlängerte Birne, Herrenbirne, Grosse-Allongee, Große verlängerte Birne, Jouffroy, L´andreane, Messire d´Hiver, Missive d´Hiver, Monsieur de Clion, Monsieur le Curé, Pastornice, Paternoster, Pater Notte, Plebanka (Polen), Poire de Clion, Poire de Curé, Poire du Curé, Poire de Monsieur, Poire du Padel, Pradel, Pradello de Catalogue, Proboszczowka, Schöne Andreine, Tarquin, Vicair de Winkfield, Vicar of Wackfield, Vicar of Winkfield, Wicar of Wakefield, Zapfenbirn.
- Petersbirne, die Sorte ist seit Ende des 18. Jahrhunderts bekannt. Erstbeschreibung 1797 von Johann Volkmar Sickler (Der teutsche Obstgärtner, Bd. 11, S. 153-155) der auf die Herkunft der Petersbirne aus Altenburg (Sachsen) hinweist = Altenburger Petersbirne, Große Großvaterbirne (Sachsen), Großvaterbirne, Honigbirne (Schlesien), Kleine Petersbirne, Lorenzbirne (Sachsen), Rote Birne, Rorregger Mostbirne (Österreich), Rosenhofbirne (Österreich), Petržilka (Tschechien), Rote Birne, Rote Margaretenbirne (Sachsen), Weizenbirne (Sachsen).
- Präsident Drouard, Reiser derzeit nicht verfügbar; wurde vom Gärtner M. Olivier in Anger als Sämling aufgefunden und um 1870 durch die Baumschule Louis Leroy (Anger, Frankreich) in den Handel gebracht = President Drouard, Drouardova.
- Prinzessin Marianne, V, Van Mans behauptet, sie als Wildling gefunden und nach der Prinzessin Marianne, Tochter des Königs der Niederlande, benannt zu haben (Annales des sciences physiques, 1820, Bd. 3, S. 278-279, dort auch die Erstbeschreibung der Sorte). Die Sorte ist identisch mit „Salisbury“, einer Birne, die ebenfalls von van Mons stammt und zusammen mit dieser 1818 an Diel gesandt wurde (Diel, Versuch einer systematischen Beschreibung, 6. Bändchen Äpfel – Birnen, S. 182-185). Herkunft: Belgien = Bosc’s frühzeitige Flaschenbirne, Calebasse Marianne, Calebasse Passe Bose, Calebasse Princesse Marianne, Calebasse, Clara, False Spreciew, Faux Spreciew, Friedrichsbirne (Uckermark), Frühe Bosc, Kaiserkrone, Maria Nouvelle, Marianne, Paradise d’Automne, Princesse Marianne, Salisbury, Salisburyova (Tschechien), Spence, Spindelförmige Rehbirne.
- Punktierter Sommerdorn, Erstbeschreibung von Diel 1804 (3. Heft Birnen, S. 57-62). Dieser erhielt die Sorte als „Epine d´Ete“ von N. Simon aus Metz. Herkunft: Frankreich = Epine d’Ete, Epine d’Ete Pointee, Epine d’Ete Ponctuee, Hofbirn (Oberfranken), Punctierter Sommerdorn, Spindelförmige Rehbirn (Oberfranken).
Q
- Queenbirne, vor 1866. Erstbeschreibung von Oberdieck (Illstr. Handbuch der Obstkunde, Bd. 5, S. 555f). Herkunft: vermutlich aus der Gegend um Hannover und Braunschweig = Queen-Birne.
R
- Rabenauer Butterbirne, V, soll aus dem Ort „Rabenau“ in Sachsen stammen. Wurde vom Hofgärtner Lehmann aus Moritzburg der Versammlung deutscher Pomologen in Görlitz 1864 empfohlen und erhielt dabei den Namen „Moritzburger Goldbergamotte“. Der alte Name „Rabenauer Butterbirne“ war aber in Sachsen so verbreitet, dass er sich nicht durchgesetzt hat (vgl. Landesobstbauverein für das Königreich Sachsen, Normal-Obst-Sortiment für das Königreich Sachsen, Dresden 1885, S. 106) = Jahn’s müskierte Gold Bergamotte, Moritzburger Bergamotte, Moritzburger Gold Bergamotte, Rabenauer Blankbirn, Wilde Birne blank, Wilde Blankbirne.
- Regentin, nach Angaben von A.Royer wurde die Sorte von M. Hardenpont in Mons (Belgien) gezüchtet. Die Sorte habe 1758 die ersten Früchte getragen (Bivort, Album Album de pomologie, 1849, Bd. 2, S. 31). Bei Sickler wurde die Sorte „Passe-Colmar superfin“ genannt (Teutscher Obstgärtner, 1794, S. 166). Den Namen „Regentin“ erhielt die Sorte von Diel, der die Sorte unter verschiedenen Namen beschrieb (1821, S. 192) = Ananasbirne, Ananas d’Hiver, Argenson, Argensons Butterbirne, Bergentin, Beurre Chapman, Beurre Colmar Gris, Beurre d’Argenson, Beurre Passe-Colmar Dore, Beurre-Colmar Gris, Breuls Colmar, Cellite Chapmann’s, Cellite, Chapman, Chapman’s Passe-Colmar, Chapmann’s, Colmar Bonnet, Colmar d’Hardenpont, Colmar de Silly, Colmar Dore, Colmar Épineux, Colmar Gris, Colmar Preul, Colmar Souverain, Dornige Colmar, Double Passe-Colmar, Fondante de Mons, Fondante de Paris, Gambier, Gambrin, Hochfeine Colmar, Impératrice, König von Bayern, La Souveraine, Marotte Sucree Jaune, Morette Sucre Jaune, Passe-Colmar d’Hardenpont, Passe-Colmar d’Hiver, Passe-Colmar de Vienne, Passe-Colmar Dore, Passe-Colmar Épineux, Passe-Colmar Gris de Precel, Passe-Colmar Gris, Passe-Colmar Nouveau, Passe-Colmar Ordinaire, Passe-Colmar Precel, Passe-Colmar Roux, Passe-Colmar Souverain, Passe-Colmar Superfin, Passe-Colmar Supreme, Passe-Colmar Tardif, Passe-Colmar Vineux d’Hiver, Passe-Colmar, Pear de Ananas, Pear de Argenson, Precel Bergentin, Precel, Precel’s Colmar, Precel-Ragentin, Present de Malines, Pressel, Preul, Preul’s Colmar, Pucelle Condesienne, Quarre de Boiry, Regentine, Roi de Baviere, Rotfarbige Butter Birne, Souverain d’Hiver, Supreme Grise.
- Römische Schmalzbirne; Diel beschrieb die Sorte 1802 als „Römische Schmalzbirne“ (2. Heft Birnen, S. 106-111). Die Früchte erhielt er aus Harlem in Holland. Zuvor beschrieb er die Sorte bereits als „Paradenbirne“ (1801, 1. Heft Birnen, S. 247-250). Die Früchte erhielt er aus Brüssel unter dem Namen „Bellegarde“. Herkunft: Diel und andere Pomologen haben sich intensiv darum bemüht, die Herkunft dieser Birne herauszufinden, leider bisher vergebens. Die älteren französischen Pomologen kennen diese Sorte nicht. Die „Beurré romain“ ist eine andere Sorte. Es deutet nichts auf eine römische Herkunft der Sorte hin = Cuise Madame, Franzmadame, Frauenbirne, Frauenschenkel, Fürstliche Tafelbirn (Württemberg), Melanchthonbirne, Poire madame, Prinzenbirne, Schmalzbirne, Sieben-ins-Maul, Sucré Romain, Weinzapfenbirne, Windsor Pear.
- Rote Bergamotte, ob es sich bei den bei Charles Estienne 1540 benannten „Berguamotes“ (Seminarium et plantarium fructiferarum, S. 70) tatsächlich um unsere heutige „Rote Bergamotte“ handelt, lässt sich heute ebenso wenig mit Bestimmtheit sagen, wie bei der „Bergamotte rouge“ von Duhamel. Die Herkunft und das genaue Alter dieser Sorte sind ungewiss. Somit bleibt als nachvollziehbare Erstbeschreibung die „Rothe Bergamotte. Bergamotte rouge“ bei Diel im Jahr 1801 (1. Heft Birnen, S. 33-37) = Autumn Bergamot, Bergamote (P. de), Bergamot, Bergamote Commune, Bergamote d’Automne, Bergamote de la Hilliere, Bergamote de Recons, Bergamote de Recous, Bergamote Incomparable, Bergamote Lisse, Bergamote Melon, Bergamote Melon, Bergamote Ordinaire, Bergamote Recour, Bergamote Ronde d’Automne, Bergamote Rouwa, Bergamote, Bergamotte Nonpareille, Bergamotte rouge, Common Bergamot, Crassane d’Été, Diel’s Rote Bergamotte, English Bergamot, Grosse-Ambrette, Heere Peer, Herbst Bergamotte, Hollandsche Bergamot, Käs Bergamotte, Käsbirne, Keesbirne, Kleine Unveredelte Bergamotte, Late Bergamot, Maatjes Peer, Rote Dechants Birne, Soppige Groentje, Trutzer Birne, Vermillon Supreme, Winter Bergamotte, York Bergamot, Zwiebel Bergamotte, Zwiebelbirne.
- Rote Dechantsbirne, Erstbeschreibung 1802 von Diel (2. Heft Birnen, S. 24) unter gleich vier Namen „Rothe Herbstbutterbirne. Rothe Dechantsbirne, Le Beurré rouge. Le Doyenné rouge“. Diel erhielt die Sorte im Jahre 1790 aus dem durch seine Obstzucht berühmten Garten des Karthäuser-Klosters in Paris (1802, S. 19) = Bergamotte d´Angleterre, Bergamotte Gansel, Beurre Rouge d`Automne, Doyenné Rouge, Rote Herbstbutterbirne, Rotgraue Dechantsbirne, Rothgraue Dechants-Birne, Schlegelbirne.
- Runde Mundnetzbirne, Reiser derzeit nicht lieferbar; Erstbeschreibung und Benennung der Sorte von Diel 1800 (in: Johann Volmar Sickler, Der teutsche Obstgärtner, Bd. 14, S. 152-155). Der Ursprung der Sorte ist unklar = Aoüt (P. d’), Bergamote d’Aoüt, Bergamote de la Beuvriere, Bergamote Precoce, Bergamote Ronde d’Ete, Bergamotte blanc d’Ete, Bergamotte d’Ete, Beurre Blanc d’Ete, Beurre Blanc, Beurre d’Ete, Beurre de Bordeaux, Beurre Rond, Bouchet (P. du), Clara, Colmar Bonnet, Comtesse de Lunay, Coule-Soif d’Ete, Coule-Soif, Doyenne Dore, Doyenné d´oré et musqué, Doyenne Musque, Fondante, Franc-Real d’Ete, Gerardine (Bordeaux), Great Mouthwater, Gros Micet d’Ete, Gros-Micet, Gros-Milan Blanc, Gros-Misset d’Ete, Grosse-Mouille-Bouche-d’Ete, Gross-Mouille-Bouche, Hätiveau Blanc, Hätiveau d’Ete, Holländische Sommer Dechants Birne, La Beu viere VIII., Milan Blanc d’Ete, Milan Blanc, Milan d’Ete, Milan de la Beuveriere, Milan de la Beuvriere, Milan de la Beuvriere, Milan de la Bevriere, Milan Vert, Misset d’Ete, Mouille-Bouche d’Ete, Mouille-Bouche Ronde, Mundnetz Birne, Royale Fondante, Royale, Runde Sommer Mundnetzbirne, Sainte-Anne, Sommer Bergamotte, Sommer Dechants Birne, Summer Franc-Real, Weisse Sommer Butter Birne, Weiße Sommerbutterbirn.
- Rote Pfalzgräfin, Reiser derzeit nicht lieferbar; Ersterwähnung 1766 als „Rothe Pfalzgrafen-Birn“ bei Johann Hermann Knoop (Pomologia, Teil 2, No. 41; S. 33), Herkunft: ungewiss = Große Pfalzgräfin, Jaköbele (Baden), Pfalzgräfin.
- Rote Williams Christ, V, Reiser derzeit nicht verfügbar. Mutation der gelben „Williams Bon Chrétien“. Wurde 1947 in Oregon (USA) entdeckt und als „Max Red Bartlett“ verbreitet = Red Bartlett, Max Red Bartlett, Max Red, Rouge Bartlett.
S
- Saint Germain, Reiser derzeit nicht lieferbar. Ersterwähnung 1675 bei Jean Merlet als „S. Germain“ (L’Abrege des Bons Fruits, Paris, S. 112). Erstbeschreibung von Diel 1801 als „Die Hermannsbirne, Le Saint-Germain“ (1. Heft Birnen, S. 160-166). Herkunft: vermutlich aus der Abtei St. Germain in der Nähe von Paris (Diel, ebenda) = Arteloire, Artheloire (P. de l’), Artilloire (P. de l´), Artisoire (P. de 1’), Franklin, Franzosen Birne, Germain (P. de.), Grüne Winter Bergamotte, Herrmanns Birne, Hermanneln (Niederösterreich), Inconnue Lafare, La Fare, Lafare, Richmond, Saint-Germain Blanc, Saint-Germain Brun, Saint-Germain d’Hiver, Saint-Germain d’Uvedale (irrig), Saint-Germain de Muraille, Saint-Germain Dore, Saint-Germain Gris, Saint-Germain Jaune, Saint-Germain Vert, Schweighäuser Birne, St. Germain, St. Germain d´hiver, Steinbirne (Niederösterreich), Union (P. d’), Unknown of the Fare, Winter Bergamotte, Winter Franzosen Birne.
- Schweizer Hose, Ersterwähnung 1675 bei Jean Merlet als „La Bergamotte Suisse“ (L’Abrege des Bons Fruits, Paris, S. 93). Erstbeschreibung 1768 bei Duhamel du Monceau als „Verte Longue panachée, ou Suisse“ (Traité des arbres fruitiers, Bd. 2, S. 195). Herkunft: Frankreich = Bergamote Suisse, Brodce, Culotte de Suisse, Frühe Melonen Birne, Gestreifte Bergamotte, Gestreifte Bunte, Gestreifte lange grüne Herbstbirne, Gurken Birne, Herbstbirne, Kukumer Birne, Lange Schweizer Bergamotte, Long Green Panache, Longue, Marbree, Melonen Bergamotte, Melonenbirne, Mouille-Bouche Panachee, Mouille-Bouche, Panachee, Poire de Suisse, Tulipee, Verte-Longue Panachee, Verte-Longue Suisse, Verte-Suisse.
- Schwesternbirne, Reiser derzeit nicht lieferbar; Major Esperen fand diese Sorte 1839 im Garten der Schwestern Knoop in Mecheln und nannte sie deshalb „Poire des deux-Soeur“. Erstbeschreibung Alexandre Joseph Desire Bivort (Album de Pomologie, Band 2, Brüssel 1849, S. 111) = Poire de Deux Soeurs, Deux Soeurs, Schwesterbirne, Siostra.
- Seckelsbirne, V, Reiser derzeit nicht verfügbar. Die Sorte wurde Ende des 18. Jh. südlich von Philadelphia (Nordamerika) gefunden. Der spätere Besitzer des Grundstücks, auf der die Sorte stand und der der Birne ihren Namen gab, war ein Mr. Seckel. Ersterwähnung 1817 bei Coxe (Cult Fr. Trees 189, fig. 25). Deutsche Erstbeschreibung 1837 von v. Flotow (Universal-Blatt für die gesammte Land- und Hauswirthschaft) = Lammas (of the Americans), Mr. Seckel (Pear de), New-York Red-Cheek (The), New-Yorker Rotbacken, Red-Cheeked Seckel, Red-Cheeked Seikle (The), Rotbackige Sickel Birne, Sackpear, Seacle, Seckel, Seckelsbirn, Seckle Pear (The), Seckle’s Birne, Seckleper, Shakspeare, Sickel’s Birne, Sieker, Syckle.
- Six Butterbirne, V, wurde vom Gärtner Six in Courtrai (heute Kortrijk) in der Provinz Westflandern (Belgien) aus Samen gezogen und trug 1845 erste Früchte. Erstbeschreibung 1850 von Alexandre Joseph Desire Bivort (Album de Pomologie, Bd. 3, S. 53f) = Beurré Six, Beurre Six de Mathieu Anthonis, Poire Six, Six, Six’s Butterbirne.
- Solaner, Ersterwähnung 1876 (Wiener Obst- und Gartenzeitung, S. 308). Erstbeschreibung 1897 als „Die Solaner Birne“ von Mathieu (Pomologische Monatshefte, S. 186-188). Herkunft vermutlich: Solan bei Trebnitz (Tschechien) = Franzensbirne, Salanderbirne, Schmalzbirne, Solaner Birne, Solanka (Tschechien).
- Sommerblutbirne, eine der mehr als 30 verschiedene Sorten von Blutbirnen (vgl. Josef Wittmann, Blutbirne – Blutwunder, in: Jahresheft 2019 des Pomologen Verein e.V., S. 80f). Ersterwähnung einer Blutbirne 1628 bei Le Lectier unter dem Namen „Sanguinoles“ (Catalogue des arbres cultivés dans son verger et plant, S. 7). Erstbeschreibung einer Blutbirne von Andrey Leroy unter dem Namen „Sanguine de France“ (Dictionnaire de Pomologie. Paris, Bd. 2 Poires, 1869, S. 645-647). Herkunft: unbekannt. Alex. Mathieu behauptet mit Hinweis auf ein angebliches Schriftstück von Joachim Camerius, dass die Blutbirne in Deutschland bereits seit 1500 bekannt sei (vgl. Alex. Mathieu, Die Blutbirne (Sanguiole), Pomol. Monatshefte 1894, S. 157f). Diese Behauptung lässt sich jedoch nicht belegen = Betterave, Bloed Peer, Blood Peer, Bloody Pear, Blutbirne, Caleville de Royder, Caleville Sanguinole, Caleville, Colmar d’Ete, Cousinotte, Granatbirne, Granat Peer, Granat-Birne, Grenade, Passe-Colmar Vineux d’Ete, Poire au Vin, Poire de Sang, Poire de Sanguinosy, Sang-Rouge, Sanguine Africaine, Sanguine de France, Sanguine Musquee, Sanguinole d’Ete, Sanguinole de Royder, Sanguinole Musquee, Sanguinole Rouge, Sanguinole, Sommer Colmar, Sommer-Blut-Birne, Sommer-Eier-Birne (Österreich).
- Sommermuskateller, Reiser derzeit nicht lieferbar; Erstbeschreibung 1798 durch Sickler (Band 9, S. 405). Herkunft: vermutlich Sachsen oder Thüringen = Goldbirne, Kleine lange Sommermuskateller, Große lange Sommermuskateller, Heubirne, Kleine Sommermuskateller, Lange Muskatellerbirne, Lange Sommermuskateller, Muskateller, Muskatellerbirne, Muscat à Longue Queue d’Eté, Rößlesbirne.
- Sparbirne, Ersterwähnung als „Espargne“ 1628 bei Le Lectier (Catalogue des arbres cultivés dans son verger et plant, S. 4). Deutsche Erstbeschreibung von Diel 1802 als „Die Sparbirne. L´Epargne“ (2. Heft Birnen, S. 50ff). Herkunft: Frankreich = Beau Present, Beau Present Espargne, Belle Verge, Beurre de Paris, Brüsseler Birne, Certeau Madam, Chandelle, Chopine, Cuilette, Cuisse Madame, English Jargonelle, Epargne, Epargne d’été, Espargne, Franzmadame, Französische Madame, Frauenbirne, Frauenschenkel, Gargonelle, Grosse Cuisse Madame, Große Frühbirne, Große Magdelaine, Grosse Quisse Madame, Große Sommerbergamotte, Heilige Samsonbirne, Jakobibirne, Jargonelle, Jargonelle de Knoop, Jargonelle (of the English), Lady’s Thigh, Lauren’s Summer, Long Island Summer, Poire de Tables de Princes, Real Jargonelle, Reserve Pear, Saint Lambert, Saint Sampson, Saint Sanson, Sicile, Samsonsbirne, Schatzbirne, St. Samson, Sweet Summer Cuisse Madame.
- Sterkmans Butterbirne, von einem Herrn M. Sterkmans in Löwen (Belgien) vor 1820 gezüchtet und von van Mons verbreitet. Ersterwähnung 1821 bei Diel als „Bergamotte Sterckmann´s“ (1. Bd. Äpfel und Birnen, S. XVIII). Erstbeschreibung von Alexandre Bivort 1850 als „Beurré Sterkman´s“ (Album Album de pomologie, Bd. 3, S. 141)= Beurre Sterckmans, Beurre Streckman, Beurre Strequeman, Calebasse de Nerckman, Doyenne d’Esterckmann, Doyenne d’Estermann, Doyenne de Sterckmans, Doyenne Sterckman, Houtmann, Neuf-Maisons, Neuve-Maison, Pear de Esterkman, Poire belle Alliance, Sterkmans, Strekman, Strequeman.
- Stuttgarter Gaishirtle, V, Ersterwähnung 1795 bei Mathias Rößler als „Stutgarder Russele“ (Pomona Bohemica, S. 154). Erstbeschreibung 1802 von Diel (6. Heft Birnen, S. 36ff). Herkunft: Württemberg = Bellissime de Provence, Chevriers de Stuttgart (P. des), Gaishirtle, Honigbirne (Sachsen), Hutzelbirne, Poire de Stuttgart, Rousselet de Stouttgart, Stuttgarter Geißhirtle, Stuttgarter Russelet, Wahre Stuttgarter Gaishirtel, Zuckerbirne (Sachsen).
T
- Tongern, Reiser derzeit nicht verfügbar; Von dem Bierbrauer – auch als Gärtner bezeichnet – Charles-Luis Durondeau aus Tongres-Notre-Dame (Belgien) gezüchtet. Erstbeschreibung als „Poire de Tongres“ von Alexander Bivort (Album de Pomologie, 1850, Bd. 3, S. 37f). Bivort vermutet, dass die Sorte nach 1823 entstanden ist (Annales de Pomologie, Bd. 3, 1855, S. 15) = Beurré de Tongre, Beurré Durandeau, Birne aus Tongern, Birne von Tongern, de Tongre, Durandeau, Poire de Tongres.
- Triumph aus Jodoigne, 1830 von Antoin Bouvieraus Jodoigne (Belgien) gesät, 1843 erste Frucht. Erstbeschreibung 1847 als „Triomphe de Jodoigne“ von Bivort (Album de Pomologie, Bd. 1, S. 55) = Besi Van-Orlé, Délices de Jodoigne, Jodoigner Leckerbissen, Triumph von Jodoigne, Triomphe de Jodoigne, Triumf Shoduan.
- Triumph aus Vienne, Reiser derzeit nicht verfügbar. 1864 von Jean Collaud zu Montagnon in Vienne (Frankreich) gezogen und vom Baumschuler Claude Blanchet und F. Morel in Baise-Lyon 1874 in den Handel gebracht. Ersterwähnung 1874 in F. Morels Preiskurant. Erstbeschreibung 1890 von Friedrich Lucas (Pomologische Monatshefte, S. 25f) = Triomphe de Vienne, Triumph von Vienne.
- Trockener Martin, Ersterwähnung 1530 bei Charles Estienne als „Poire de Sainct Martin“ (Seminarium et plantarium fructiferarum praesertim arborum quae post hortos, S. 69). Erstbeschreibung 1782 bei Duhamel als „Martin-Sec“ (Traité des arbres fruitiers, Bd. 3, S. 50-52). Herkunft: Frankreich = Bec d’Oie Grise de Champagne, Bec d’Oie Grise de Provence, Dry Martin,Goldbirne, Graue Leberbirne, Graue trockne Martinsbirne, Kandelzuckerbirne, Kochbirne, Kirchbirne, Martin sec, Pera Martin Secco, Martin-Sec de Champagne, Martin-Sec de Provence, Martin-Sec de Provins, Martin-Sec de Provins, Martin-Sec d’Hiver, Martin-Sec Gris, Pear de Saint-Martin, Poire de Martin-Sec, Poire de Saint-Martin, Pyra Martiniana, Rote Hutzelbirne, Rote Winterbergamotte, Rousselet d’Hiver, Sainct Martin, Saint-Martin, Trockene Martinsbirne, Trockner Martin, Winter Pfalzgrafenbirne, Winter Russelette.
- Türkische müskierte Sommerbirne, Reiser derzeit nicht verfügbar. Erstbeschreibung 1832 von Diel als „Türkische mükierte Sommerbirne“ (6. Bändchen Äpfel-Birnen, S. 155-158). Herkunft: Türkei = Misk Armudi, Muškatelka turecká, Zbuzanka, Musquée Turque.
U
- Ulmer Butterbirne, Findling an der Steige zwischen Alpeck (heute Albeck) und Ulm. Der ursprüngliche Name dieser Sorte war „Alpecker Steigbirne“. Da die Birne aber um Ulm herum sehr häufig verbreitet war, erhielt sie von Dr. Eduard Lucas den Namen „Ulmer Butterbirn“ (Pomologische Monatshefte, 1868, S. 322, dort auch die Erstbeschreibung der Sorte). Ersterwähnung 1865 als „Ulmer Butterbirn“ (Sortenverzeichnis der Baumschule des Pomologischen Instituts Reutlingen) = Albeckerin, Albecker Butterbirne, Albecker Steigbirne, Alpeker Steigbirne, Ulmer Butterbirn.
V
- Vereinsdechantsbirne, die Sorte wurde Anfang der 1840er Jahre im Vereinsgarten der Gartenbaugesellschaft Maine-et-Loire in Angers (Frankreich) gezogen und erhielt daher den Namen „Doyenné du Comice“ (d’Angers). Der Baum trug 1848 und 1849 erste Früchte. Erstbeschreibung 1850 in der Broschüre „Description des fleurs et des fruits nés dans le département de Maine-et-Loire“ sowie in dem Buch „Pomologie de Maine-et-Loire, Bd. 1, S. 9) = Beurré Robert, Comice, Doyenne du Comice, Doyenne du Comice d’Angers, Roberts Butterbirne, Vereinsdechant.
- Virgouleuse, Ersterwähnung 1664 bei Nicolas de Bonnefons als „De Virgoulette“ oder „Virgouleuse“ (Le jardinier françois, Bd. 2, S. 107). Erstbeschreibung 1782 von Duhamel du Monceau (Traité des arbres fruitiers, Bd. 3, S. 150f). Herkunft: aus dem Dorf Virgouleé bei Limoges (Frankreich) = Abbe Perez, Besi de Virgoulee, Bujaleuf, Chambrette d’Hiver, Chambrette Ronde, Chambrette, Egri Körte, Erlauer Birne, Franzosen Birne, Glace (P. de), Glanz Birne, Grüne Winter Bergamotte, Ice Pear, Kalmes Birne, Kurzstielige Bergamotte, Kurzstielige Winterbergamotte, La Borie, La Virgouleuse, Laborie, Lange Grüne Bergamotte, Lange grüne Winterbergamotte, Paradies Birne, Paradies d’Hiver, Poire de Glace, Saint-Leonard, St. Leonhard, Verre (P. de), Vigoureuse, Virgilis, Virgeliz, Virgilleuse, Virginas, Virgoule, Virgoulee, Virgoulee Chambrette, Virgoulette, Virgule, Virgules, Winter Citroni, Winter-Citronen-Birne, Wirgeles.
- Volkmarser, V, Ersterwähnung 1780 bei Heinrich Ludwig Manger als „Voltmarser Birne“ (Vollständige Anleitung zu einer systematischen Pomologie, S. 108). Erstbeschreibung 1794 in: Der teutsche Obstgärtner, Bd. 4, S. 308-313. Herkunft: Diel hält sie für eine „alte deutsche Kernfrucht“ und leitet ihren Namen von dem Dorf Volkmarsen in Westphalen ab (6. Heft Birnen, 1807, S. 127). Daher nennt er die Sorte auch Volkmarser. Sicher ist die Herkunftsangabe jedoch nicht = Poire de Volkmarsen, Rousselet de Volkmarsen, Poire de Wolkmarsen, Rettigbirn, Volkmarse, Volkmarsenbirne, Volkmaser Birne, Voltmersche Birne.
W
- Wahlsche Schnapsbirne, benannt nach Erich Wahl, der die Birnensorte in den 1960er Jahren in Hessental (Stadtteil von Schwäbisch-Hall) an einem Bahndamm entdeckte und anschließend weitervermehren ließ.
- Weilersche Mostbirne, Erstbeschreibung 1854 von Eduard Lucas als „Weilerbirne“ (Die Kernobstsorten Württembergs, Stuttgart, S. 229). Die Sorte wurde von dem Förster Lauross in Weiler bei Sinsheim/Elz gefunden = Krummbäumlesbirn, Krummbirne, Weilerbirne.
- Weiße Herbstbutterbirne, V, Ersterwähnung einer „Le Beurre blanc“ 1675 bei Merlet (L’Abrege des Bons Fruits, Paris S. 89). Deutsche Erstbeschreibung 1801 von Diel (1. Heft Birnen, S. 58-64). Herkunft: Frankreich = A Courte Queue, Bergoloo, Bera Biala (Polen), Beurre Blanc, Beurre Blanc d’Automne, Beurre Doyenne Blanc, Beurre Doree, Beurre Du Roi, Birneblank, Blanc, Bonne-ent, Burgalue, Butter, Butterbirne, Butter Pear, Butter Pear (of Philadelphia), Carlisle, Ghiacciuole, Citron de Septembre, Common Doyenne, Dean’s, Dechantsbirne, Die Weisse Herbst Butterbirne, Doyenne, Doyenne Blanc, Doyenne White, Edwige, Gall Butter, Garner or Gardner, Kaiserbirne, Kaiser d’Automne, Monsieur, Neige Blanche, Nouvelle d’Ouef, Passe Colmar d’Autumn, Pine Pear, Poire de Limon, Poire de Neige, Poire de Seigneur, Poire de Simon, Poire du Doyen, Poire Monsieur, Poire Neige, Regnier, Reigner, St. Michael, Saint Michael blanc, St. Michael (of Boston), St. Michael (of New York), St. Michel, Snow Pear, Sublime Garnotte, Valencia, Valentia, Virgalieu, Virgalieu (of New York), Virgaloo, Virgalue, Virgoulouse, Warwick Bergamot, Weisse Herbst Butterbirne, White Autumn Beurre, White Beurre, White Butter, White Dean, White Deschantsbirne, White or Autumn Butter, Yellow Butter.
- Wilde Herrenbirne, Erstbeschreibung 1804 von Diel (3. Heft Birnen, S. 199-202). Herkunft: nach Diel „sicher eine sehr alte deutsche Originalfrucht“ = Plana panska hruska.
- Wildling aus Einsiedel, V, Erstbeschreibung 1823 von Wilhelm Walker (Die Obst-Sorten in der Obstbaumschule der Königlich Württembergischen Land- und Forstwirthschaftlichen Lehranstalt zu Hohenheim, S. 198f). Herkunft: Nach Lucas hat die Sorte ihren Namen von der „K. Domäne Einsiedel bei Tübingen, wo sie als Kernstamm aufgefunden wurde“ (in: Metzger, Johann: Die Kernobstsorten des südlichen Deutschlands, 1847, S. 187) = Extra Mostbirne, Sauvageon de Einsiedel.
- Wildling aus Motte, Reiser derzeit nicht lieferbar; Ersterwähnung 1685 bei La Quintinie als „Besi de la Motte“ (Part III, c. 2, ch.30). Deutsche Erstbeschreibung 1800 (Der teutsche Obstgärtner, Bd. 13, Erstes Stück, S. 11-15). Herkunft: Frankreich = Amorette, Aumale (P. d’), Bein Armudi, Bergamote Crassane (Hannover), Bergamote Grise, Bergamote Verte, Besi de la Motte, Beurre Blanc de Jersey, Beurre d’Hiver, Bezi de la Motte, Bezi-La-Motte, Bezy Lamotte, Crassane Tiquetee, Getüpfelte Crassane, Graue Bergamotte, Graue Zuckerbirne, Grosse Crassane, Grüne Bergamotte, Grüne Herbst Bergamotte, Grüne Mullebusch, Lamotte, Poire de la Motte, Türkische Lederbirne, Wildling aus Motte.
- Williams Christbirne, V, Reiser derzeit nicht lieferbar. Vor 1770 von einem Herrn Stair, Schulmeister in Aldermaston, Berkshire (England) als Wildsorte entdeckt. Von ihm wurde sie von einem Mr. Williams, einem Baumschuler in Turnham Green, Middlesex, erworben, und da sie von ihm vermehrt und vertrieben wurde, unter seinem Namen bekannt (vgl. U. P. Hedrick, The Pears of New York, 1921, S. 125). Erstbeschreibung 1816 als „Bon-Chrétien Williams“ von William Hooker (Transactions of the Horticultural Society of London, U. 250) = Aldermaston Pear, Apotheker-Birne, Barnetts William, Bartlett, Bartlett of Boston, Bon Chrétien, Bon Chretien Williams, Bonchretien William’s, Delavoult, Poire de Angleterre, Salis, Stair Pear, Williams, Williams Apothekerbirne, Williams Bon Chrétien, Williams Christ, Williamsova (Tschechien).
- Windsorbirne, V, Eine „Windsorbirne“ wurde bereits seit dem 16. Jahrhundert erwähnt. Als Herkunft wurde zum einen die Gegend um Neapel, zum andern England benannt. Letztlich lässt sich über die Herkunft dieser Sorte nichts Sicheres sagen (vgl. U. P. Hedrick, The Pears of New York, 1921, S. 583). Sichere deutsche Erstbeschreibung 1860 von Jahn (Illustrirtes Handbuch der Obstkunde, B. 2, S. 213f) = Bell Tongue, Belle d’Ete, Bellissime, Bleibirne. Cuisse-Madame, de Madame, Ennes of Kentucky, Figue Musquee, Figure, Frauenschenkel (Pfalz), Green Windsor, Grosse-Jargonelle, Hallemine Bonne, Hallemine, Konge, Königstafelbirne (Württemberg), Lady Thigh, Louise Madame (of some), Madame de France, Monarch, Pear de Hallum, Pear de Madame, Smith’s Superior, Summer Bell, Supreme, Water Melon, Water, Windsor Pear.
- Winterbergamotte, Reiser derzeit nicht verfügbar. Erstbeschreibung 1768 bei Duhamel du Monceau als „Bergamotte de paques d´hiver“ (Traité des arbres fruitiers, Bd. 3, S. 74f). Herkunft: Frankreich = Anderson’s Favorite, Bergamote d’Hiver, Bergamote de Careme, Bergamote de la Grilliere, Bergamote de Päques, Bergamote de Toulouse, Bergamote Ronde d’ Hiver, Bergamote Soldat, Bergamote Soldat-Nabours, Bergamote Tardive, Bergamotte d´hiver, Bergamotte de Paques, Bon-Amet,Bonner’s Pope Pear, Cape May, Caraville d’Italie, Easter Bergamot, Grillan Roux, Osterbergamotte, Paddington, Pear de Venise, Robert’s Keeping, Royal Tairling, Royal Tairlon, Saint-Herblain d’ Hiver, Späte Bergamotte, Tartling, Terling, Verte de Pereus, Verte Dupereux.
- Winterdechantsbirne, V, nach van Mons existierte die Sorte schon in der Mitte des 18. Jahrhunderts im Garten der Kapuziner in Löwen (Belgien). Er sandte 1805 Reiser an Hervy, den Direktor des Obstgartens der Karthäuser in Paris. Deutsche Erstbeschreibung 1821 von Diel unter dem Namen „Grüne Winterherrnbirn“ (Erstes Bändchen Äpfel-Birnen, S. 174-178) = Anglaise, Angleterre d’Hiver, Belle d’Ixelles, Bergamote Crassane d’Hiyer, Bergamotte de Páques, Bergamote de Pentecóte, Bergamote Tardive, Beurre d’Austerlitz, Beurre d’Hiver de Bruxelles, Beurre d’Hiver, Beurre d’Osterling, Beurre de la Pentecote, Beurré de Paques de Lauer, Beurré de Paques, Beurré de Printemps, Beurré Easter (England), Beurre Roupe, Beurre Roupp, Bezi Chaumontel Tres-Gros, Canning d’Hiver, Canning, Chaumoutel Tres-Gros, Dechantsbirne, Dorothee Royale, Doyenne, Doyenne d’Hiver Ancien, Doyenne d’Hiver Yrai, Doyenne d’Hiver (Frankreich), Doyenne d’Hiver Nouveau, Doyenne de Päques, Doyenne de Printemps, Doyenné d’Hiver, Doyenne Philippe d’Hiver, Easter Beurre, Fourcroy, Frühlings Butterbirne, Frühlingsbutterbirne, Gros-Besi Chaumontel, Gros-Chaumontel, Grüne Winter Herrenbirne, Hildesheimer Winter Bergamotte, Hildesheimer Winterbutterbirne (im Hannoverschen), Lauer’s Englische Osterbergamotte, Lauer’s Englische Osterbutterbirne, Merveille de la Nature, Oster-Bergamotte, Paddington, Pastorale, Pastorale d’Hiver, Pastorale de Louvain, Pastorale de Louvain, Pastorale, Pear de Pentecote, Pfingstbergamotte, Philippe d’Hiver, Philippe de Páques, Poire du Patre, Seigneur d’Hiver, Sylvanche d´Hiver, Soldat Paddington, Soldat, Sylvange d’Hiver, Van Mons Frühlings Butter Birne, Winterbergamotte, Winterbutterbirne, Winter-Herrenbirne (Baden).
- Winterdorn, Ersterwähnung 1675 bei Merlet als „L´Epine-d´Hyver“ (L’Abrege des Bons Fruits, Paris, S. 101). Genauere Erstbeschreibung 1801 bei Diel (Erstes Heft Birnen, S. 147-154). Herkunft: Frankreich = Dornigte Winterbirne, Epine d’ Hiver, Epine Ovale, Epine Rosate d’ Hiver, Epine Rose d’ Hiver, Merveille d’ Hiver, Merveille d’Angoumois, Merveille de Saintonge, Merveille du Poitou, Milan d’ Hiver, Mouille-Bouche d’ Hiver, Winter Epine, Winter Thorn Pear.
- Winterlonchen, Ersterwähnung 1920 (Provinzialsächsische Monatsschrift für Obst-, Wein- und Gartenbau, Halle, S. 55,83,141). Erstbeschreibung 1960 (Krümmel, Groh, Friederich: Deutsche Obstsorten, Berlin, 10. Lieferung). Herkunft: Die Sorte wurde im Gebiet Weißenfels-Naumburg aufgefunden und dort seit 1920 für den Anbau empfohlen = Winterlonschen.
- Winternelis, V, von Jean-Charles Nelis in Mecheln (Belgien) Anfang des 19. Jhd. gezüchtet und von Graf Cloma verbreitet (vgl. Illstr. Handbuch, Bd. 2, Nr. 252). Ersterwähnung 1823 bei van Mons als „Nelis-d´hiver“ (Catalogue Descriptie Abrégé, Louvain, S. 41, Nr. 996). Erstbeschreibung 1833 von Diel als „Coloma´s Winterbutterbirne“ (Systematisches Verzeichniß der vorzüglichsten in Deutschland vorhandenen Obstsorten, 2. Fortsetzung, S. 95) = Bergamote Thouin, Beurre Coloma d’Hiver, Beurre de Malines, Bonne de Malines, Bonne Malinoise, Colmar Nelis, Coloma d’Hiver, Coloma’s Winterbutterbirne, Esturion, Etourneau, Malinoise Cuvelier, Mienchen von Gent, Milanaise Cuvelier, München de Gand, Nelis, Nélis d’Hiver, Spreeuw, Thouin, Vrai Coloma de Printemps, Winter-Nelis.
Z
- Zéphirin Grégoire, von M.Grégoire in Jodoigne (Belgien) aus Samen gezüchtet, die 1843 erste Früchte trugen = Zéphirin’s Butterbirne, Gregoire, Joséphine Grégoire, Zéphirin, Zéphyrin Gregoire, Zéphirins Bergamotte.
Literaturverzeichnis
- Diel, August Friedrich Adrian: Versuch einer systematischen Beschreibung in Deutschland vorhandener Kernobstsorten. 26 Bände, 1799–1832. hier
- Hedrick, U. P.: The Pears of New York. J. B. Lyon Company, Albany/USA. 1921. hier
- Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Handbuch der Fruchtbaumzucht, Schulbuchhandlung, Braunschweig, 2 Bände.
- Knoop, Johann Hermann, Pomologia, Nürnberg 1760 (deutsche Übersetzung der in Leeuwarden 1758 erschienen niederländischen Erstausgabe). hier
- Le Lectier, Pierre: Catalogue des arbres cultiver les arbres fruiters, 1628, Privately Printed. hier
- Oberdieck, Johann Georg Conrad, Eduard Lucas, Friedrich Jahn (Hg.): Illustrirtes Handbuch der Obstkunde in 9 Bänden mit einigen Zusatzbänden, Stuttgart und Ravensburg 1859–83. hier
- Rößler, Mathias, Pomona Bohemica oder tabellarisches Verzeichnis aller in der Baumschule zu Jaromirž kultivirten Obstsorten, nebst den Provinzialbenennungen und kurzer Anzeige der Güte, Zeit und Dauer der Früchte. Joh. G. Calve. Prag 1795. hier
- Sickler, Johann Volkmar (Hg.): Der teutsche Obstgärtner, 22 Bände, Weimar, 1794-1804. online hier